Für die Einsatzkräfte gestalteten sich die Löscharbeiten äußerst schwierig, sagte der Feuerwehrkommandant der Freiwilligen Feuerwehr Mörbisch am See, Christian Jäger. Der Brandherd war vom Wasser aus beim Eintreffen der Einsatzkräfte nicht erreichbar.
Schwierige Löscharbeiten
„Wir sind mit dem Boot ausgerückt, der Brand war aber in der Mitte der Schilfinsel und war somit vom Boot aus nicht zu erreichen. Wir haben versucht, den Brand mit Wasserwerfern zu löschen, aber es ist nicht gelungen. Wir haben den Brand letztendlich bis in die Morgenstunden beobachtet, so lange, bis der Rand des Schilfgürtels erreicht wurde und somit dann auch für uns erreichbar war. Dann haben wir die Brandstelle mit dem Wasserwerfer abgelöscht und letztendlich eine Mannschaft auf die Insel abgesetzt, sie hat den restlichen Brand dann gelöscht“, so Jäger.
Keine Personen in Gefahr
Die Feuerwehr Mörbisch war mit drei Fahrzeugen und dem Feuerwehrboot im Einsatz. Laut Landessicherheitszentrale ließ die Feuerwehr das in Flammen stehende Schilf kontrolliert abbrennen. Personen waren bei dem Brand nicht in Gefahr.
Wie es zu dem Brand kommen konnte, ist noch vollkommen unklar. Funkenflug nach dem Feuerwerk der Seefestspiele könnte den Brand möglicherweise ausgelöst haben. Dabei handelt es sich allerdings um Mutmaßungen. Der Brand sei unmittelbar nach dem Feuerwerk ausgebrochen, daher sei es naheliegend, dass das Feuer so verursacht wurde, so Feuerwehrkommandant Jäger.
Feuerwehr bei den Löscharbeiten
Von kurz vor Mitternacht bis in die Morgenstunden war die Feuerwehr im Einsatz.
Posteiner: Funkenflug als Auslöser unwahrscheinlich
Aus der Sicht des verantwortlichen Pyrotechnikers sei es sehr unwahrscheinlich, dass ein Funkenflug den Brand ausgelöst hat, sagte am Dienstag Dietmar Posteiner, Geschäftsführer der Kulturbetriebe Burgenland GmbH.
„Die Effekte, die in Mörbisch verwendet werden, haben eine Ausbreitung von maximal 120 Metern im Durchmesser. Das bedeutet also in Richtung Insel maximal 60 Meter. Die Insel ist aber gut 200 Meter entfernt. Die Windverhältnisse zum Zeitpunkt des Abschusses des Feuerwerks: Ganz leichter Wind. Alle Effekte sind gestern Abend ordnungsgemäß explodiert“, so Posteiner.
Auch Trockenheit in Analyse miteinbezogen
Der Pyrotechniker habe auch die anhaltende Trockenheit in seine Analyse einbezogen. „Er sagt, er habe ja alles mitberücksichtigt. Er kann es in keiner Weise bestätigen, dass das Feuerwerk an diesem Brand schuld war. Ausschließen kann man das natürlich nie. Vor allem dann nicht, wenn, wie ich glaube, eine Viertelstunde nach so einem Feuerwerk dieser Brand angeblich entstanden ist“, so Posteiner.
Das Feuerwerk werde zudem jährlich genehmigt. Vor mehreren Jahren wurden auch zahlreiche zusätzliche Untersuchungen über die Auswirkungen des Feuerwerks auf die Natur durchgeführt. „Wir haben Wassergütemessungen im See durchgeführt, es gibt ein Gutachten der biologischen Station Illmitz. Wir haben Lärmmessungen durchgeführt, da gibt es Gutachten des Amtsarztes. Schon vor vielen Jahren wurde alles gemacht – und es wurde uns damals bestätigt, dass das Feuerwerk eigentlich unbedenklich ist“, sagte Posteiner.
Ähnlicher Brand vor vielen Jahren
Dietmar Posteiner erinnerte sich am Dienstag an einen ähnlichen Brand, den es in der Vergangenheit gegeben hat. „Das ist viele Jahre her – 15 oder 17 Jahre her – damals gab es auch Mutmaßungen, es könnte das Feuerwerk gewesen sein. Dann wurde aber auch ein Boot in der Nähe des Schilfs damals beobachtet, wo man dann wieder vermutet hat, der Brand wurde gelegt. Es sind letztendlich auch damals nur Mutmaßungen übrig geblieben. Bei Mutmaßungen werde es wohl auch diesmal bleiben“, so Posteiner.