Autobahn A3
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Chronik

Lärmschutz für Großhöflein und Müllendorf

Im Herbst 2020 startet der Bau des Lärmschutzes für die Gemeinden Großhöflein und Müllendorf an der Südostautobahn (A3), kündigte die ASFINAG am Freitag an. Im Herbst 2021 sollen die Arbeiten fertiggestellt sein.

Zwei Jahre lang wurde intensiv über eine Einigung über die umzusetzende Bauvariante und deren Finanzierbarkeit diskutiert, Anrainer hatten bereits davor Maßnahmen gegen den Lärm gefordert. An starken Tagen fahren fast 50.000 Autos auf der A3 bei Großhöflein und Müllendorf.

Die ASFINAG, das Land Burgenland und die Gemeinde Großhöflein, auf deren Hotter die neue Lärmschutzwand liegt, verständigten sich nun auf eine Vorgehens- und Finanzierungsweise. Rund 1,9 Millionen Euro sollen in die neue Lärmschutzwand für Großhöflein investiert werden.

Kostenteilung

Knapp die Hälfte der Kosten trägt das Land, einen geringen Anteil übernimmt die Gemeinde Großhöflein. 985.000 Euro finanziert die ASFINAG. Diese Lösung sei wirtschaftlich tragbar, sagte dazu am Freitag Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ). „Konkret bedeutet das, dass die ASFINAG im nächsten Jahr damit beginnt, Lärmschutzmaßnahmen zu realisieren. Auf einer Länge von 1,5 Kilometern werden in einer Höhe von fünf Metern entsprechende Lärmschutzwände etabliert. Die geplante Sanierung des Belags wird vorverlegt, ein Flüsterasphalt wird aufgebracht“, erklärte Doskozil.

Durch den neuen Fahrbahnbelag werde die Lärmbelastung um zwei Dezibel sinken, insgesamt – samt Lärmschutzwand – könne eine Reduktion um acht Dezibel erreicht werden, was in etwa als Halbierung des Lärms empfunden wird, betonte die ASFINAG.

Auto auf Autobahn und Schild „Lärm verletzt“
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Zwei Jahre lang hat man darüber diskutiert, wie man Lärmschutzmaßnahmen am besten umsetzen und finanzieren kann

„Lebensqualität wird zurückgewonnen“

ASFINAG-Vorstandsdirektor Hartwig Hufnagel spricht von einem „guten Kompromiss“ und einem „Vorzeigeprojekt“, das zeige, wie Bürgerinitiative, ASFINAG, Gemeinden und das Land gemeinsam Lösungen finden können.

Ursprünglich wurde von manchen Anrainern eine Überbauung der Autobahn im Abschnitt Großhöflein gefordert. Mit der nun präsentierten Lösung zeigt sich der Sprecher der Bürgerinitiative Großhöflein/Müllendorf Andreas Kollwentz aber zufrieden. „Wir werden für etwa 3.000 Einwohner einen Lärmschutz bekommen, der durch die Lärmschutzwand und die lärmmindernde Asphaltdecke getragen wird. Die mittlerweile bereits verloren gegangene Lebensqualität der Region kann dadurch wieder zurückgewonnen werden“, so Kollwentz.

Hans Peter Doskozil, ASFINAG Vorstandschef Hufnagl, Andreas Kollwentz und Johann Tschürtz
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Hartwig Hufnagel, Hans Peter Doskozil, Andreas Kollwentz und Johann Tschürtz präsentierten am Freitag das Lärmschutz-Paket

Petrik zeigt sich zufrieden

Die Grünen Burgenland drängen seit 2016 – damals wurden die Maßnahmen im Landtag beschlossen – wiederholt auf eine rasche Umsetzung von Lärmschutzmaßnahmen, so Landessprecherin Regina Petrik. „Es ist gut, dass nun endlich gehandelt wird und die Menschen, die an der A3 leben, eine Erleichterung erfahren“, so Petrik. Zusätzlich sei eine Beschränkung auf 80 km/h für Pkw auf dieser Strecke zumutbar, so Petrik.

Molnar zuversichtlich bei anderen Projekten

„Gemeinsam mit der ASFINAG konnte jetzt eine Lösung gefunden werden, die auch bei der geduldig kämpfenden Bürgerinitiative ihre Zustimmung findet", gratuliert FPÖ-Klubobmann Geza Molnar. Molnar sei nach der Präsentation am Freitag zuversichtlich was andere verkehrspolitische Fragen im Bezirk Eisenstadt angehe, etwa die mögliche Verlängerung der A3 oder die raschere Bahnanbindung Eisenstadts an Wien, heißt es in einer Aussendung.