Handvenenscanner Weiden am See
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Chronik

Weiden am See: Aufregung um Handscanner

Das Strandbad in Weiden am See verwendet in diesem Sommer einen Handvenenscanner. Saisonkartenbesitzer müssen ihr Handvenenprofil einscannen, um Zutritt zum Bad zu bekommen. Die Meinungen sind gemischt.

Die Gemeinde Weiden am See sagt mit dem Handvenenscanner dem Missbrauch von Saison- und Freikarten den Kampf an. Die Ortsbevölkerung, die gratis Zutritt zum Bad hat sowie Saisonkartenbesitzer müssen ihr Profil jetzt einscannen lassen, um das Bad weiter besuchen zu können. „Wir haben über 14.000 Freikarten ausgegeben. Das ist eine Belastung für das Personal und die Weidener Gäste, die sich hinten anstellen müssen. Wir müssen fortschrittlich sein“, erklärt Bürgermeister Wilhelm Schwarz (ÖVP).

Handvenenscanner Weiden am See
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Der Handvenenscanner im Eingangsbereich des Strandbades

Name, Adresse, Geburtsdatum, die eigene Unterschrift und eben das Handvenenprofil müssen angegeben werden. Die Daten landen dann auf einem gemeindeeigenen Server, auf den drei Angestellte zugreifen können. Andere Personen haben darauf laut Gemeinde keinen Zugriff.

Umstrittener Handscanner in Weiden am See

Unter den Besuchern des Strandbades gibt es nicht nur Befürworter des Handscanners.

Gemischte Reaktionen

Dass Datenschützer dazu Bedenken äußern, ist für den Bürgermeister in Zeiten wie diesen nicht unbedingt nachvollziehbar. „Jeder besitzt ein Handy. Am Handy gibt es Fingerabdrücke zum Öffnen, das kann genauso geknackt werden. Oder: Ich hab im Facebook meine Informationen wenn ich 14 Tage lang auf Urlaub bin oder auf WhatsApp Bilder verschicke. Das ist eine Einladung für gewisse Leute, und da werden Daten verraten“, so Schwarz.

Handvenenscanner Weiden am See
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1.500 Menschen haben sich bislang registrieren lassen

Kritik kommt auch von den Grünen und Unabhängigen auf Gemeindeebene. Das Projekt wurde im Gemeindevorstand beschlossen und nicht in der Gemeinderatssitzung, heißt es. Die Kosten betragen an die 60.000 Euro – laufende Kosten nicht miteingerechnet. Bisher haben sich rund 1.500 Menschen registrieren lassen – Tendenz steigend. Immerhin: Die Saisonkarte kann man auf diese Art und Weise jedenfalls nicht mehr vergessen.