Ernte , Getreide
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Landwirtschaft

Bauern spüren Klimawandel

Die Getreideernte ist am Höhepunkt. Die Landwirte erwarten heuer eine unterdurchschnittliche Menge. Mit der Qualität sind sie zufrieden. Insgesamt spüren die Bauern bereits den Klimawandel. Sie registrieren mehr kleinräumige Wetterkapriolen und die Zahl der heißen Tage steigt.

Der Winter war ungewöhnlich trocken, was durch den Regen im Mai nur teilweise wettgemacht wurde. Der Juni war der heißeste seit Beginn der Aufzeichnungen. Das alles führt zu einer durchwachsenen Getreideernte, sagte der Präsident der Landwirtschaftskammer Nikolaus Berlakovich.

„Wir sehen, dass der Klimawandel massiv die Ernte beeinflusst. Die Bäuerin oder der Bauer können auf dem Feld alles richtig machen, aber wenn es zu extremen Wetterereignissen kommt, dann ist die Ernte kaputt. Wir erleben kleinräumige Wetterphänomene – es regnet in einer Gemeinde 200 Liter in kurzer Zeit und in der Nachbargemeinde regnet es gar nicht“, so Berlakovich.

Falb-Meixner, LK Präs. Nikolaus Berlakovich
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Werner Falb-Meixner, Vizepräsident der LK Burgenland, LK-Burgenland Präsident Nikolaus Berlakovich und Johann Weber, Obmann des Raiffeisen-Lagerhauses Südburgenland bei der Pressekonferenz

Erneuter Appell: Regional kaufen

Die Anbaufläche ist heuer bei Getreide um zwei Prozent kleiner, als im Vorjahr. Bei der Zuckerrübe beträgt der Rückgang sogar 24 Prozent, bei Winterraps 16 Prozent. Zugelegt haben Soja und Mais. „Wichtig ist, dass den Konsumenten bewusst ist, das regionale Produktion auch eine Antwort gegen den Klimawandel ist. Das heißt: kurze Transportwege reduzieren die komplette Co2-Belastung“, sagte Johann Weber, Obmann des Raiffeisen-Lagerhauses Südburgenland.

In den vergangenen Jahren haben relativ viele Getreidebauern auf Bio umgestellt. Jetzt gibt es ein Überangebot und vergleichsweise niedrige Preise, bedauerte Werner Falb-Meixner, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer. „Die Aufforderung an den Konsumenten: uns ist dann geholfen, wenn Bioware auch gekauft wird“, so Falb-Meixner. Der Anteil der Bioackerfläche liegt im Burgenland bei knapp 37 Prozent.