Auf dem Ring der Soproner Innenstadt ist der Treffpunkt der Trabi Tour. Hier wartet Tamas Taschner immer auf seine Fahrgäste – diesmal kamen sie aus dem Mittelburgenland: es waren die Zeitzeugin Bernadette Mörk, die selber DDR-Flüchtlinge beherbergte und ihre Enkeltochter Steffi.
Trabitour durch Sopron
Tamas Taschner eröffnet die Tour
Richtig spannend war die erste Begegnung mit dem Trabi, dem Kultauto des Ostens. Ein Trabi kann rund 80 Kilometer pro Stunde fahren. Tamas Taschner erzählte, dass er sich damals als Junge immer einen Trabi gewünscht hätte und ihn eben jetzt endlich hat.
Route von Sopron bis zur Grenze
Der erste Zwischenstopp war am Jerevan Platz, einer Plattenbausiedlung aus den Siebziger Jahren. Damals pflegten Armenien und Ungarn innige kommunistische Beziehungen – daher der Name Jerevan, auch ein Denkmal erinnert an diese Zeit. „Es ist interessant als junge Burgenländerin diese Reise in die Geschichte zu machen und zu sehen, wie man früher gelebt hat – und auch die Denkmäler zu sehen“, so Steffi.
Danach raste der Trabi Richtung Staatsgrenze zum Paneuropäischen Picknickplatz, in unmittelbarer Nähe stürmten 1989, also vor 30 Jahren hunderte Ostdeutsche in die Freiheit. „Den Ort zu sehen, wo Trauer und Glück so nah beieinander sind, ist sehr bewegend“, so Steffi. Ihre Großmutter merkte an, wie bemerkenswert es sei jetzt hier an der Grenze zu stehen, die jetzt jeder überqueren könne.
Reise durch die Vergangenheit
Nach dem Grenzerlebnis ging es für die Besucher zurück in die Stadt. Großmutter Berni und Enkeltochter Steffi sahen sich noch die Paneuropäische Picknick-Ausstellung am Ring an, die auch Teil der Tour ist. Dort sind Szenen der damaligen Ereignisse vor 30 Jahren zu sehen: die bekannte Passkontrollstelle, 195 Graffitis der Berliner Mauer, oder auch Stacheldraht.