Die Defense POW/MIA Accounting Agency (DPAA) ist eine Behörde des US-Verteidigungsministeriums. Seit 2010 sucht die DPAA in Kooperation mit Archäologen weltweit nach gefallenen US-Soldaten. 120 sind es noch in Österreich. An der Grabung in Oberpetersdorf waren Archäologen der Uni Wien und der University of Maryland beteiligt.
Absturz im Oktober 1943
Im Oktober 1943 griff ein Geschwader bestehend aus 25 US-Bombern die Flugzeugwerke in Wiener Neustadt an. Die Fliegerabwehr schoss 16 Flugzeuge ab, eines davon stürzte im Wald bei Oberpetersdorf ab und explodierte. Zwei Besatzungsmitglieder konnten sich mit dem Fallschirm retten, acht Männer starben. Vier davon wurden geborgen, nach den Überresten von vier weiteren wurde jetzt gesucht.
Augenzeugen von damals erinnern sich
Herbert Wildzeiss aus Oberpetersdorf, damals neun Jahre alt, und Johann Gollubich ebenfalls aus Oberpetersdorf, damals fünf Jahre alt, erinnern sich an den Absturz.
Menschliche Überreste gefunden
Nun wurden tatsächlich menschliche Überreste gefunden, so die Grabungsleiterin Claudia Theune von der Universität Wien. „Wir haben auch verschiedene persönliche Gegenstände gefunden. Die menschlichen Überreste, die wir gefunden haben, sind zum großen Teil verbrannte Knochen. Da wir wissen, dass das Flugzeug verbrannt ist und die Crew-Mitglieder auch verbrannt sind, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass wir Crew-Mitglieder dieser Maschine gefunden haben“, so Theune.
Außerdem wurden viele, meist verkohlte, Einzelteile gefunden, zum Beispiel Plexiglasscheiben des Cockpits, Munitionsteile, Teile von Flakschutzwesten und sogar Kontrollleuchten.
In Oberpetersdorf wurden auch Tausende Einzelfunde gemacht, die in Österreich bleiben. Die menschlichen Überreste kommen in die USA und werden dort auf DNA-Spuren untersucht, um mögliche Verwandte der gefallenen Soldaten zu finden. Die archäologischen Grabungen sind beendet.