Die Feuerwehr beim Brand am Föllig
Freiwillige Feuerwehr Steinbrunn/Markus Ribits
Freiwillige Feuerwehr Steinbrunn
Chronik

Deponie-Brand: Feuerwehrmänner retten Kameraden

Bei dem Großbrand beim Abfalllager am Föllig bei Großhöflein (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) haben zwei Feuerwehrmänner einen Kameraden gerettet, der ohne Atemschutzgerät von dem giftigen Rauch eingeschlossen wurde und das Bewusstsein verlor.

Der Feuerwehrmann wurde ohne Atemschutzgerät vom Rauch eingeschlossen und atmete giftige Gase ein. Da er sich zu diesem Zeitpunkt auf einem Lagercontainer befand und aufgrund des Rauchs nichts mehr sehen konnte, schaffte er es nicht, sich aus eigener Kraft zu retten.

Der Müll auf der Müll-Deponie steht in Flammen
Freiwillige Feuerwehr Steinbrunn/Markus Ribits
Auf der Deponie am Föllig stand Sonntagnachmittag hausmüllähnlicher Gewerbeabfall in Flammen

Die Feuerwehrmänner Lukas Pavitsich und Andreas Wirth aus Steinbrunn starteten, ausgerüstet mit Atemschutzgeräten, einen Löschangriff von der Rückseite, als sie den eingeschlossenen Feuerwehrkameraden hörten. „Mit Paletten haben wir behelfsmäßig eine Leiter gebaut, um den bereits stark geschwächten Feuerwehrmann von dem Container zu retten“, erzählte Pavitsich. Schon während der Rettungsaktion verständigten die versierten Feuerwehrmänner das Rote Kreuz.

Gemeinsam retteten die beiden Männer den geschwächten Mann aus dem Gefahrenbereich. „Dabei verlor er das Bewusstsein“, so Wirth. Außerhalb des Gefahrenbereichs konnten sie ihn sofort den Sanitätern übergeben. „Das nenne ich zur richtigen Zeit am richtigen Ort – ein paar Minuten später wäre er bewusstlos am Container gelegen und wahrscheinlich erst nach mehreren Stunden gefunden worden“, sagte Pavitsich.

Feuerwehrmänner Lukas Pavitsich und Andreas Wirth aus Steinbrunn
Freiwillige Feuerwehr Steinbrunn
Die Feuerwehrmänner Lukas Pavitsich und Andreas Wirth aus Steinbrunn wurden bei dem Brand in der Deponie zu Lebensrettern

Der Feuerwehrmann wurde mit einer Rauchgasvergiftung ins Spital gebracht. Er war am Sonntagabend ansprechbar und konnte die Intensivstation bereits verlassen. Wann genau er wieder aus dem Krankenhaus entlassen wird, ist noch unklar, so Günter Prünner, Pressesprecher des Bezirksfeuerwehrkommandos Eisenstadt-Umgebung.

Rauchsäule kilometerweit zu sehen

Bis Mitternacht hielt die Feuerwehr Mörbisch Brandwache am Föllig, dann konnte auch die letzte Feuerwehr das Einsatzgelände verlassen. Mitarbeiter des Umweltdienstes blieben dann die Nacht über am Gelände. Um 3.11 Uhr verständigten die Mitarbeiter dann erneut die Feuerwehr, dass noch Glutnester zu löschen seien. Die Feuerwehr Großhöflein rückte aus und konnte erst am späten Montagvormittag wieder einrücken.

Der Brand am Föllig in Großhöflein löste Sonntagmittag einen Feuerwehr-Großeinsatz aus. Die schwarze Rauchsäule war kilometerweit zu sehen. „Es dürften sich rund 180 Tonnen hausmüllähnlicher Gewerbeabfall entzündet haben, der auf behördlich genehmigten Freiflächen lagert", sagte der Geschäftsführer des Umweltdienstes Burgenland, Rudolf Haider am Sonntagnachmittag. Die Ursache für die Brandentstehung werde wohl ein kleines Rätsel bleiben, üblicherweise gehe man von Selbstentzündung aus.

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Feuerwehr beim Löschen
ORF
Die Feuerwehrleute kamen bei den Löscharbeiten an ihre Grenze
Feuerwehr beim Löschen
ORF
Zum Löschen wurde auch ein Pendelverkehr mit Tankwagen eingerichtet
Löscheinsatz beim Brand am Föllig
ORF/Sonja Varga-Herbst
Die Feuerwehren starteten einen massiven Löschangriff
Brand aus der Vogelperspektive
Patrick Graupp
Brand aus der Vogelperspektive
Mülldeponie-Brand am Völlig aus der Vogelperspektive
Patrick Graupp
Brand aus der Vogelperspektive
Brand aus der Vogelperspektive
Patrick Graupp
Brand aus der Vogelperspektive
Feuerwehrleute am Einsatzort
ORF/Sonja Varga-Herbst
Die Löschbedingungen waren für die Feuerwehrleute nicht einfach
Starker Rauch am Einsatzort
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Starke Rauchentwicklung auf der Deponie
Gruppenkommandantenbesprechung am Einsatzort
ORF/Sonja Varga-Herbst
Gruppenkommandanten-Besprechung am Einsatzort
Einsatzkräfte beim Brand am Föllig
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Feuerwehr am Einsatzort
Feuerwehr am Einsatzort
ORF/Sonja Varga-Herbst
Feuerwehr am Einsatzort
Rauchsäule über dem Föllig
Katharina Leitgeb
Der Rauch vom Deponiebrand war kilometerweit zu sehen

Extreme Hitze für Feuerwehrleute

Haider sprach von einem „massiven Löschangriff“: „Wichtig ist, dass die Feuerwehrleute nicht zu Schaden kommen. Die Brand- und Rauchentwicklung ist gewaltig, in Verbindung mit den hohen Temperaturen. Und wenn man schaut, gibt es auch schon Rettungseinsätze, ich hoffe wir müssen nichts Schlimmes befürchten.“

Feuerwehr-Großeinsatz bei Deponie-Brand

Der Brand am Föllig bei der Sommerhitze war auch eine große Herausforderung für die Feuerwehrleute.

288 Feuerwehrleute im Einsatz

19 Feuerwehren mit rund 288 Leuten und 49 Fahrzeugen waren von Sonntagnachmittag bis Mitternacht mit den Löscharbeiten beschäftigt. Auch der Schadstoffdienst des Landesfeuerwehrkommandos war im Einsatz. Man müsse das ganze Brandgut auseinandernehmen und dann einzeln ablöschen, so Prünner am Sonntagnachmittag. In der ersten Phase habe man den Brand niederkämpfen können, dann benötigte man aber relativ viel Wasser, um alles zu löschen.

Luftaufnahmen vom Brand

Quelle: Elisabeth Maurer

Am Firmengelände gebe es zwar Hydranten und einen Löschwasserteich, doch bei der Dimension des Brandes brauche man mehr Wasser und daher habe man einen Lösch-Pendelverkehr eingerichtet, um das Wasser von der Ortschaft zur Deponie zu bringen, erzählte Prünner.

Drei Brände an einem Wochenende

Es war bereits der dritte größere Brand im Burgenland an diesem Wochenende. Am Freitagabend brach ein Feuer in einem Einfamilienhaus in Loretto aus und in der Nacht auf Sonntag brannte ein Wirtschaftsgebäude in St. Andrä am Zicksee.