Der Feuerwehrmann wurde ohne Atemschutzgerät vom Rauch eingeschlossen und atmete giftige Gase ein. Da er sich zu diesem Zeitpunkt auf einem Lagercontainer befand und aufgrund des Rauchs nichts mehr sehen konnte, schaffte er es nicht, sich aus eigener Kraft zu retten.

Die Feuerwehrmänner Lukas Pavitsich und Andreas Wirth aus Steinbrunn starteten, ausgerüstet mit Atemschutzgeräten, einen Löschangriff von der Rückseite, als sie den eingeschlossenen Feuerwehrkameraden hörten. „Mit Paletten haben wir behelfsmäßig eine Leiter gebaut, um den bereits stark geschwächten Feuerwehrmann von dem Container zu retten“, erzählte Pavitsich. Schon während der Rettungsaktion verständigten die versierten Feuerwehrmänner das Rote Kreuz.
Gemeinsam retteten die beiden Männer den geschwächten Mann aus dem Gefahrenbereich. „Dabei verlor er das Bewusstsein“, so Wirth. Außerhalb des Gefahrenbereichs konnten sie ihn sofort den Sanitätern übergeben. „Das nenne ich zur richtigen Zeit am richtigen Ort – ein paar Minuten später wäre er bewusstlos am Container gelegen und wahrscheinlich erst nach mehreren Stunden gefunden worden“, sagte Pavitsich.

Der Feuerwehrmann wurde mit einer Rauchgasvergiftung ins Spital gebracht. Er war am Sonntagabend ansprechbar und konnte die Intensivstation bereits verlassen. Wann genau er wieder aus dem Krankenhaus entlassen wird, ist noch unklar, so Günter Prünner, Pressesprecher des Bezirksfeuerwehrkommandos Eisenstadt-Umgebung.
Rauchsäule kilometerweit zu sehen
Bis Mitternacht hielt die Feuerwehr Mörbisch Brandwache am Föllig, dann konnte auch die letzte Feuerwehr das Einsatzgelände verlassen. Mitarbeiter des Umweltdienstes blieben dann die Nacht über am Gelände. Um 3.11 Uhr verständigten die Mitarbeiter dann erneut die Feuerwehr, dass noch Glutnester zu löschen seien. Die Feuerwehr Großhöflein rückte aus und konnte erst am späten Montagvormittag wieder einrücken.
Der Brand am Föllig in Großhöflein löste Sonntagmittag einen Feuerwehr-Großeinsatz aus. Die schwarze Rauchsäule war kilometerweit zu sehen. „Es dürften sich rund 180 Tonnen hausmüllähnlicher Gewerbeabfall entzündet haben, der auf behördlich genehmigten Freiflächen lagert", sagte der Geschäftsführer des Umweltdienstes Burgenland, Rudolf Haider am Sonntagnachmittag. Die Ursache für die Brandentstehung werde wohl ein kleines Rätsel bleiben, üblicherweise gehe man von Selbstentzündung aus.
Extreme Hitze für Feuerwehrleute
Haider sprach von einem „massiven Löschangriff“: „Wichtig ist, dass die Feuerwehrleute nicht zu Schaden kommen. Die Brand- und Rauchentwicklung ist gewaltig, in Verbindung mit den hohen Temperaturen. Und wenn man schaut, gibt es auch schon Rettungseinsätze, ich hoffe wir müssen nichts Schlimmes befürchten.“
Feuerwehr-Großeinsatz bei Deponie-Brand
Der Brand am Föllig bei der Sommerhitze war auch eine große Herausforderung für die Feuerwehrleute.
288 Feuerwehrleute im Einsatz
19 Feuerwehren mit rund 288 Leuten und 49 Fahrzeugen waren von Sonntagnachmittag bis Mitternacht mit den Löscharbeiten beschäftigt. Auch der Schadstoffdienst des Landesfeuerwehrkommandos war im Einsatz. Man müsse das ganze Brandgut auseinandernehmen und dann einzeln ablöschen, so Prünner am Sonntagnachmittag. In der ersten Phase habe man den Brand niederkämpfen können, dann benötigte man aber relativ viel Wasser, um alles zu löschen.
Luftaufnahmen vom Brand
Quelle: Elisabeth Maurer
Am Firmengelände gebe es zwar Hydranten und einen Löschwasserteich, doch bei der Dimension des Brandes brauche man mehr Wasser und daher habe man einen Lösch-Pendelverkehr eingerichtet, um das Wasser von der Ortschaft zur Deponie zu bringen, erzählte Prünner.
Drei Brände an einem Wochenende
Es war bereits der dritte größere Brand im Burgenland an diesem Wochenende. Am Freitagabend brach ein Feuer in einem Einfamilienhaus in Loretto aus und in der Nacht auf Sonntag brannte ein Wirtschaftsgebäude in St. Andrä am Zicksee.