Chronik

Kooperation: Mehr Ärzte für das Burgenland

Im Kampf gegen den Ärztemangel kooperiert das Burgenland ab sofort mit der Donau Privatuniversität Krems (DPU). Ab September werden dort für das Medizinstudium jährlich fünf Plätze an Bewerberinnen und Bewerber aus dem Burgenland vergeben.

Die Kosten für diese Kooperation übernimmt das Land Burgenland. Im Gegenzug verpflichten sich die Absolventen mindestens fünf Jahre als praktische Ärzte oder in den Landesspitälern zu arbeiten. Die Bewerberinnen und Bewerber für die Stipendien an der Donau Privatuniversität in Krems müssen ihren Hauptwohnsitz seit mindestens zwei Jahren im Burgenland haben. Sie durchlaufen ein Auswahlverfahren, das von der DPU organisiert wird.

Die DPU wird während der Ausbildung eng mit den Landesspitälern im Burgenland kooperieren, sagte Krages-Geschäftsführer Harald Keckeis. „Wir erwarten uns aus der Sicht der Krages vor allem einen Austausch von Studenten. Wir stellen auch Famulaturplätze zur Verfügung, die im Rahmen der medizinischen Ausbildung natürlich notwendig sind“, so Keckeis.

Pressekonferenz Ärztemangel
ORF
Robert Wagner, DPU, Hans Peter Doskozil (SPÖ), DPU-Präsidentin Brigitte Wagner-Pischel und Krages-Geschäftsführer Harald Keckeis

Burgenland sei attraktiver Arbeitsplatz für Mediziner

Das Burgenland sei für Mediziner insgesamt ein attraktiver Arbeitsplatz, so die Präsidentin der Donau Privatuniversität Brigitte Wagner-Pischel: „Wir werden uns mit allen Kräften einsetzen und dafür sorgen, dass mehr Ärzte im Burgenland, was ja eigentlich ein wunderschönes Land ist, mit sehr sympatischen Menschen, verweilen“.

Jährlich fünf zusätzliche Ärzte im Burgenland

In etwa sechs Jahren bekommt das Burgenland durch die Kooperation mit der DPU jährlich mindestens fünf zusätzliche Ärztinnen und Ärzte. Das sei mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein, sagte der für die Krages zuständige Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ). „Das ist eine Aufgabe des Bundes, in weiterer Folge eine entsprechende ärztliche Versorgung sicherzustellen. Aber eines ist auch klar, wir gehen hier einen Weg, den kein einziges Bundesland geht. Kein einziges Bundesland finanziert Studien bei Privatuniversitäten und kein einziges Bundesland verpflichtet Absolventen im Bundesland in weiterer Folge tätig zu sein“, so Doskozil.

Wie groß das Problem ist, zeigt eine Zahl: in den nächsten Jahren gehen 60 Prozent der Allgemeinmediziner in Pension. In Großpetersdorf konnte zum Beispiel eine Kassenstelle zwei Jahre lang nicht nachbesetzt werden. Dann kam eine Ärztin, die nach zwei Jahren aus privaten Gründen wieder aufgehört hat. Die Stelle ist wieder ausgeschrieben.