Das Burgenland soll ein Bioland werden und diese Biowende wird zwölf Monate lang vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) wissenschaftlich betreut. „Wir werden dies tun, indem wir einerseits eine Machbarkeitsstudie erstellen und andererseits auch Umsetzungsmaßnahmen und Umsetzungsprojekte wissenschaftlich begleiten“, so Projektleiterin Susanne Kummer.
Richard Petrasek vom Projektteam erwarte sich von der Biowende im Burgenland positive Auswirkungen wie etwa: „Die Förderung der Biodiversität, Grundwasserschutz, Pestizid-Reduktion, Klimawandel-Anpassung, Bodenfruchtbarkeit. Aber auch im Bereich Ökonomie, neue Marktchancen, neue Möglichkeiten zur Vermarktung für den Betrieb selbst“, sagte Petrasek.
Eisenkopf: Bioflächenanteil im Burgenland steigern
Wer in Zukunft auf Bio setzt, kann mit einer Betriebsförderung in der Höhe von 15.000 Euro rechnen. „Bio beginnt im Kopf“, sagte Agrar-Landesrätin Astrid Eisenkopf (SPÖ). Sie sieht die Biowende im Burgenland als Herausforderung, aber auch als große Chance.
„Ich glaube, wenn man etwas erreichen will, muss man sich auch durchaus große und hohe Ziele stecken. Es ist im Moment so, dass beim Anteil der ÖPUL-Flächen 31 Prozent im Burgenland biologisch bewirtschaftet werden, damit sind wir jetzt schon sehr gut unterwegs. Wir sind damit österreichweit auf Platz 2, was grundsätzlich schon sehr gut ist, wir haben uns aber zum Ziel gesetzt, dass wir bis 2027, bis zum Ende der nächsten GAP-Förderperiode, auf 50 Prozent Bioflächenanteil sein wollen“, so Eisenkopf.
Kritik von Bauernbund und LWK
Kritik kam am Montag vom Bauernbund und der ÖVP. Die SPÖ betreibe ein Ausspielen der biologischen und konventionellen Landwirtschaft, erklärte Agrarsprecher Walter Temmel. Bio und konventionell seien seit jeher Partner, keine Gegner, so der Direktor des Burgenländischen Bauernbundes Josef Prantl.
Von der Landwirtschaftskammer hieß es am Montag dazu, sie habe mit dem Land Burgenland ein Bioaktionsprogramm vereinbart. Die am Montag vorgestellte Förderaktion sei nicht mit der Landwirtschaftskammer fachlich ausgearbeitet worden. Diese Aktion sei zwar gut gemeint, werde aber zu keiner nennenswerten Ausweitung an Bioflächen führen. Wichtig sei vor allem einen Markt für Biolebensmittel zu schaffen, betonte die Landwirtschaftskammer Burgenland in ihrer Aussendung.