Wie immer sind beim Kammermusikfestival in Lockenhaus (Bezirk Oberpullendorf) vor allem Flexibilität und Mut gefragt. Ein Programm im herkömmlichen Sinn gibt es nämlich nicht. Auch die 38. Ausgabe des Festivals wird von dem Cellisten und Dirigenten Nicolas Altstaed geleitet. Er hat heuer einen ganz spezifischen Programmmix zusammengestellt und gibt in groben Zügen die Richtung vor.
Kein Programm im herkömmlichen Sinn
Das heiße, dass Nicola Alstaed mit all seinen Ideen und Programmvorstellungen vorab mit den eingeladenen Künstlern in Kontakt getreten, sagte Geschäftsführer Geza Rhomberg. „Er hat sein Programm präsentiert und gefragt, was und mit wem jeder spielen möchte. Es ist also im Grunde der gleiche Prozess nur etwas vorgezogen“, so Rhomberg.
Damit ist ein Großteil des Programmes bereits fixiert. Überraschungen und Änderungen wird es aber im Sinne der Tradition auch diesmal wieder geben. Eines der Highlights des heurigen Festivals ist der Auftritt des Festivalgründers, Gideon Kremer. Nach sechs Jahren kehrt er nun für ein Konzert nach Lockenhaus zurück.
„Jahrhundertfälscher“ zu Gast
Zum heurigen Motto „Authentikos“ kommt auch der ehemalige „Jahrhundertfälscher“ und Maler Wolfgang Betracchi nach Lockenhaus. Das sei eine ganz besondere Freude, so Rhomberg. „Er wird am Samstag, dem 6. Juli, am Nachmittag in der Burg oben mit der Ö1-Journalistin Renata Schmidtkunz sein und mit ihr über Authentizität diskutieren, was sicher sehr spannend wird“, sagte Rhomberg. Außerdem wird ein Teil von seiner Ausstellung „Kairos“ zu sehen sein.
Eröffnet wird das Kammermusikfestival Lockenhaus am 4. Juli mit Stücken von Iannis Xenakis, Felix Mendelssohn-Bartholdy und Joseph Haydn. Insgesamt 28 Veranstaltungen finden bis 13. Juli statt. Gespielt wird in der Pfarrkirche und auf Burg Lockenhaus.