Sei keine Dreckschleuder 2019
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Umwelt

„Dreckschleuder“: Experten fordern Plastikpfand

Jedes Jahr sind 25.000 Arbeitsstunden notwendig, um den Müll, der neben den burgenländischen Straßen liegt, zu beseitigen. Die Initiative „Sei keine Dreckschleuder“ will auch heuer wieder ein Bewusstsein für das Problem schaffen.

Eine leere Plastikflasche während der Fahrt einfach aus dem Autofenster werfen – wir alle wissen, dass das nicht in Ordnung ist. Der Appell an den inneren Schweinehund ist klar: „Sei keine Dreckschleuder und entsorge Abfälle nicht einfach durch das Autofenster.“ Die Müllvermeidungsaktion „Sei keine Dreckschleuder – Straßengräben sind keine Mülldeponien“ wird vom Land Burgenland, dem Müllverband, der Landesumweltanwaltschaft und dem ORF Burgenland durchgeführt.

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Die Pressekonferenz zur Aktion „Sei keine Dreckschleuder – Straßengräben sind keine Mülldeponien“

Fast eine Million Euro pro Jahr für Säuberung der Straßenränder

Es gibt Straßenabschnitte im Burgenland, vor allem in der Nähe von Gewerbegebieten, Tankstellen und Fast-Food-Restaurants, die alle zwei bis drei Wochen gesäubert werden müssen. Das geht ins Geld: Pro Jahr wird für die Säuberung der Straßenränder im Burgenland fast eine Million Euro ausgegeben, so Landesrat Heinrich Dorner (SPÖ). „Der Müll den man in den Straßengraben wirft, man kann es gleichsetzen mit Geld, welches aus dem Fenster geschmissen wird, weil es de facto letztendlich auch Steuergeld ist. Da sollten die Leute auch wissen, dieses Geld wäre mit ziemlicher Sicherheit anderswo besser eingesetzt“, sagte Dorner.

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Zwei Drittel des Mülls am Straßenrand sind Verpackungen, wie Plastikflaschen und Dosen

Zwei Drittel des Mülls am Straßenrand sind Verpackungen

Landesumweltanwalt Michael Graf betonte: „Der Müll hat natürlich einen Kostenfaktor, aber natürlich auch einen Faktor, der die Natur schwer beeinträchtigt. Tiere fressen teilweise diese Abfälle, die können direkt Schaden anrichten, oder wie wir es derzeit schon sehen, die Verbreitung von diversen Krankheiten.“

Zwei Drittel des Mülls am Straßenrand sind Verpackungen wie Plastikflaschen und Dosen. Eine Forcierung von Mehrweggebinden wäre für den Burgenländischen Müllverband ein Ansatz zur Abfallvermeidung – und: „Ein Ansatz aus unserer Sicht wäre auch in Richtung Pfandlösungen zu gehen, weil wir wissen, dass in jenen Ländern, wo es Pfand auf Einweg gibt, auch dieses Vermüllungsproblem weit besser beherrscht werden kann“, so Johann Janisch vom burgenländischen Müllverband.

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Es gibt Straßenabschnitte im Burgenland, die alle zwei bis drei Wochen gesäubert werden müssen

ORF Burgenland ist Projektpartner

Umwelt und Nachhaltigkeit sind für den ORF Burgenland als öffentlich-rechtliches Medium von zentraler Bedeutung, erklärte ORF-Burgenland-Landesdirektor Werner Herics: „Wir wissen, dass der Umweltschutz, dass der Klimaschutz, ein zentrales Element für die Zukunft unserer Kinder werden wird. Deshalb ist es uns ein sehr großes Anliegen, dass wir bei dieser Aktion dabei sind.“

Die Müllmengen am Straßenrand sind in den vergangenen Jahren im Burgenland stabil geblieben, doch das große Ziel ist es, sie zu verringern.