Der Staatsanwalt fordert lebenslang für die vier Hauptangeklagten. Nach einem weiteren Verhandlungstag am Freitag sollen am 20. Juni die Urteile verkündet werden.
Erste Instanz: 25 Jahre Haft
In erster Instanz war ein Gericht im südungarischen Kecskemet mit seinen Urteilen von jeweils 25 Jahren für die vier Hauptangeklagten unter dem von der Anklage geforderten Strafausmaß geblieben. Bei den Hauptbeschuldigten soll es sich um den Kopf der Schlepperbande, seinen Stellvertreter und den Fahrer jenes Kühl-Lkw handeln, in dem die 71 Migranten erstickten, sowie um den Lenker eines Begleitautos.
Die Menschen aus Syrien, dem Irak und Afghanistan starben am 26. August 2015 auf ungarischem Gebiet. Ihre Leichen wurden tags darauf in dem in einer Pannenbucht der Ostautobahn (A4) bei Parndorf im Burgenland abgestellten Lastwagen entdeckt. Unter den Toten waren die Kinder eines irakischen Jesiden, 14 und 16 Jahre alt. Ö1-Reporter Bernt Koschuh hat den Vater der Verstorbenen im Irak getroffen – mehr dazu in Flüchtlingsdrama in Parndorf: Der Schmerz des Vaters.