Gesundheit

Psychosoziale Präventionsprogramme an Schulen

Das Land will psychische Erkrankungen von Schülern frühzeitig erkennen und den Betroffenen helfen. In Zusammenarbeit mit dem Psychosozialen Dienst, „pro mente“ und der Bildungsdirektion geht es auch um die Enttabuisierung von psychischen Erkrankungen.

Wie gut geht es den Schülerinnen und Schülern im Burgenland? Welche Probleme psychischer Natur bewegen die Schüler? Laut SPÖ-Bildungslandesrätin Daniela Winkler hat einer von fünf Schülern psychische Probleme. „Diese Herausforderungen betreffen vor allem Menschen, die ganz besondere Herausforderungen haben – seien es körperliche Beeinträchtigungen oder seelische Beeinträchtigungen“, so Winkler.

Schulklasse
ORF.at/Zita Klimek
Die psychosoziale Befindlichkeit beeinflusst den Lernerfolg der Schüler

Die Probleme zu entdecken ist das wohl schwierigste Stück des Weges, um zu helfen. „Das eine ist die psychosoziale Befindlichkeit, das andere ist der Lernerfolg. Die gute psychosoziale Befindlichkeit ist die Voraussetzung für einen positiven Lernerfolg“, so Bildungsdirektor Heinz Josef Zitz.

Zwei Präventionsprogramme

Besonders geschulte Lehrer sollen diejenigen erkennen, die Probleme haben – dann soll geholfen werden. Zwei Präventionsprogramme sind vorgesehen: „PLUS“ heißt das eine, das sich schon länger an Schüler von zehn bis 14 wendet. Die Erfahrungen sind laut Johannes Zsifkovits vom Psychosozialen Dienst gut: „Signifikanten Rückgang von Alkohol- und Nikotinkonsum. Es zeigt sich, dass das Programm wirkt, und deswegen setzen wir es auch im Burgenland flächendeckend um“, so Zsifkovits.

Johannes Zsifkovits (Psychosozialer Dienst Burgenland), Eva Blagusz (pro Mente Burgenland), Bildungslandesrätin Daniela Winkler, Bildungsdirektor Heinz Josef Zitz
ORF
Johannes Zsifkovits (Psychosozialer Dienst Burgenland), Eva Blagusz (pro Mente Burgenland), Bildungslandesrätin Daniela Winkler, Bildungsdirektor Heinz Josef Zitz

Das andere Programm von „pro mente Burgenland" sucht nach dem, was in einer Klasse vorgeht. Ein Psychotherapeut und ein ehemaliger Betroffener gehen für jeweils fünf Stunden in eine Klasse, hören zu und reden mit den Schülern, erklennen und helfen dann."Wenn man einmal weg vom Lehrstoff, sondern einmal in die seelische Ebene reingeht und fragt ‚Wie geht es dir?‘, dann erfährt man Geschichten von anderen Personen. Plötzlich hat man einen anderen Zugang zu diesen Menschen und das ändert etwas im Umgang miteinander“, so Blagusz von „pro mente Burgenland“.