Süße Tradition: Ostergebäck

Vor Ostern herrscht Hochbetrieb in den Backstuben. Osterpinzen, süße Nester oder Kränze und das traditionelle Osterbrot passen gut zu saftigem Schinken und den hart gekochten Ostereiern. Wir präsentieren heute preisgekrönte Rezepte.

Doris Huber aus Deutsch Tschantschendorf ist wohl eine der meistprämierten Biobäuerinnen des Landes. Vom Allerheiligenstriezel über Krapfen bis hin zum Ostergebäck überzeugen ihre Kreationen regelmäßig die Jury bei Wettbewerben, die meistens von der Landwirtschaftskammer Steiermark ausgeschrieben werden.

Drei Mal Gold

Bei der diesjährigen Ostergebäck-Prämierung hat Doris Huber gleich drei Mal gesiegt. In der Kategorie „Kreatives Ostergebäck“ hat sie ihre Lust am Ausprobieren und Entwickeln von Rezepten unter Beweis gestellt. Gewonnen haben ist das zweifärbige Osterbrot, das pikante Osterkipferl und der süßen Osterkranz mit Nuss- und Kürbiskernfülle.

Vom Feld in die Mühle

Doris Huber baut mit ihrem Lebensgefährten Hannes Szendy auf dem gemeinsamen Biohof in Deutsch Tschantschendorf das Getreide selbst an. Es wird direkt in der hofeigenen Mühle gemahlen und in der Biobackstube verarbeitet. Auch die Kürbiskerne und Nüsse für den gefüllten Osterkranze kommen aus eigener Produktion. In der Woche vor Ostern legt die Bäuerin in der Backstube Nachtschichten ein, damit die Bauernmärkte in der Region und die Ab-Hof-Kundschaft versorgt werden können.

Backen mit Liebe

Ihr erstes Brot hat Doris Huber schon mit 9 Jahren gebacken, bei ihr ist das Hobby zum Beruf geworden. „Ich probiere gerne Rezepte aus, zuerst nach Gefühl und wenn so ein Rezept auf Anhieb gelingt, macht das die größte Freude. Und natürlich, wenn die Kunden sagen, dass es ihnen schmeckt und gut tut. Das ist das Wichtigste.“

Süßer Osterkranz

• 1 kg glattes Weizen Mehl
• 8 dag Butter
• 8 dag Zucker
• 3 dag Germ
• 1 Ei
• 2 Sackerl Vanillezucker
• 1/2 Zitrone (Schale)
• 1 Tl Salz
• 1/4 l bis 300 ml Liter Milch

Die Hälfte der Milch mit Zucker und Vanillezucker auf etwa 28 ° C erwärmen. Germ hineinbröckeln und zu einem Dampfl rühren Butter, Mehl, Zitronenschale, Ei und Salz in eine Schüssel geben. Das Dampfl in einer Mulde dazugeben, die restliche Milch erwärmen und das Ganze zu einem luftigen Teig verkneten. Eine halbe Stunde zugedeckt rasten lassen, bis sich die Masse verdoppelt hat. Teig halbieren, auswalken und wie einen Strudel füllen.

Für die Fülle eignen sich Nüsse, Mohn oder geriebene Kürbiskerne. Dafür jeweils etwa ein Achtel Milch aufkochen, eine Handvoll geriebene Nüsse, Mohn oder Kürbiskerne beimengen und nach Bedarf noch etwas zuckern. Die Fülle abkühlen lassen. Wer möchte, kann auch einen Löffel Marmelade dazu geben. Ist ein Strang gefüllt, wird er in der Mitte durchgeschnitten und zu einem Zopf gedreht. Die Enden verbinden, sodass ein Kranz entsteht. Mit Ei bestreichen und an einem warmen Ort 15 Minuten gehen lassen. Im auf 180 ° C vorgeheizten Ofen 20 bis 25 Minuten backen.

Osterbrot

Alle Zutaten, bis auf die Milch, in eine Schüssel geben . Auf einer Seite eine kleine Mulde machen, die Germ hineinbröseln und mit einem Teil der erwärmten Milch zu einem Dampfl rühren. Etwa 20 Minuten rasten lassen, bis sich das Dampfl verdoppelt hat. Die restliche Milch erwärmen und während des Knetens beimengen, bis ein glatter Teig entsteht. Diesen an einem warmen Ort zugedeckt rasten lassen, bis er auf das Doppelte aufgegangen ist. Dann zu einem schönen Laib formen und in ein leicht bemehltes Simperl legen. Noch einmal aufgehen lassen, mit Ei bestreichen und im auf 180 ° C vorgeheizten Ofen 45 bis 60 Minuten backen.

Der Profitipp: Mit wenig Aufwand lässt sich das Osterbrot zweifärbig gestalten. Die Masse halbieren und in zwei Schüsseln das Dampfl ansetzen. Danach in einer Schüssel anstelle von Milch mit Kakao weiterarbeiten. Nach dem ersten Aufgehen die beiden Teige leicht zusammenkneten, noch einmal gehen lassen und dann wie beschrieben backen. So wird das süße Osterbrot auch optisch eine Überraschung.