Chili: Eine scharfe Sache

Weltweit gibt es laut Experten bis zu 4.000 verschiedene Chilisorten. De Arbol, der „Bolivianische Regenbogen“ und „Zitronen Tropfen“ gehören zu den beliebtesten, Trinidad ist eine der schärfsten.

Eine Messung auf der so genannten Scoville-Skala hat angeblich einen Schärfegrad von zwei Millionen ergeben – zum Unterschied dazu hat ein Gemüsepaprika einen Schärfegrad von null bis maximal zehn. Auf natürliche Weise wird die Schärfe der Chilis vom Erntezeitpunkt, von den Nährstoffen und der Sonnenmenge beeinflusst. Reifen Chilis länger, kann mehr Capsaicin produziert werden. Bei überreifen Früchten sinkt der Gehalt jedoch wieder.

Tipps zur Steigerung des Capsaicins bzw. des Schärfegrades:

  • Mit speziellem Wurmdünger düngen
  • Chilis gemeinsam mit anderen scharfen Chilipflanzen setzen, damit die Produktion des Capsaicins vorangetrieben wird.
  • Wenig gießen
  • Einige Tage vor der Ernte gar nicht mehr gießen.

Chilis sind Beerenfrüchte

Chilis sind genauso wie die Paprika Beerenfrüchte und stammen aus Mittel- und Südamerika. Generell gilt: Je kleiner die Chilis, desto schärfer sind sie. Je grüner, desto milder. Faktoren wie Licht, Wasser, Boden und Erntezeitpunkt sind maßgeblich an der Schärfe beteiligt. Wer sich der scharfen Schote vorsichtig nähern möchte, kann die Samen heraus nehmen, denn die sind an den Chilis das schärfste.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

„Scharfe Tipps“

Uschi Zezelitsch gibt Tipps zum Thema Chili.

Chilis sind aber nicht nur etwas für Mutige, sondern auch für Menschen die den hohen Vitamin C-Anteil und die Heilkraft auf Grund des Capsaicins schätzen. Sie töten Bakterien, regen den Kreislauf an und wirken entzündungshemmend und fördern die Durchblutung. Chili kann bei Erkältungen schleimlösend wirken. Diese Eigenschaften lassen sich unter anderem besonders gut in einem Öl einfangen und zur Anwendung bringen.

Rezept: „Mephisto-Öl“

„Mephisto-Öl“ eignet sich für die Hausapotheke genauso gut wie für die Küche. Noch dazu ist das Rezept ganz einfach. Kräuterexpertin Uschi Zezelitsch schneidet frische, ungewaschene oder getrocknete Schoten auf. Bei den frischen gibt sie die Samen heraus, denn damit kann man der Schimmelbildung gut vorbeugen. Die Samen in ein Einmachglas geben und mit Olivenöl übergießen. Frische Schoten ziehen zirka zwei Wochen im Glas, getrocknete können auch ein wenig länger drin bleiben. Wichtig ist, dass die Schoten gut mit Öl bedeckt sind und das Öl nach dem Abseihen in dunklen Flaschen aufbewahrt wird. Für Anfänger empfiehlt die Kräuterexpertin die Verarbeitung von getrockneten Schoten um Schimmelbildung vorzubeugen. Je länger das Öl nachreifen darf, desto schärfer wird es. Als Würzöl eignet es sich zum Marinieren, Kochen und Braten.

Äußerlich angewendet – bitte hier auf die Dosis achten, weil das Capsaicin auch die Haut reizen kann, wirkt es lindernd bei Gelenksschmerzen, Muskelkater, Hexenschuss und Zerrungen. Es ist zu empfehlen, das Öl zuerst auf einer empfindlichen Hautstelle zu testen und gegebenenfalls mit Öl verdünnen. Für Kinder ist es nicht geeignet.

Rezept: „Rohrteuferl“

Glockenförmige Chilis mit Honig füllen und bei 180 Grad für ca 15 Minuten ins Backrohr geben. Der Honig nimmt die Schärfe und garantiert ein tolles Geschmackserlebnis.

Rezept: Chilisalz

Getrocknete Chilis klein schneiden (am besten Handschuhe tragen) und 1:1 mit grobem Natursalz in einem guten Mixer ( oder kleinere Mengen in einem Mörser) fein mahlen.

Alle Tipps zum Nachlesen:

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Bei Fragen schicken Sie uns einfach ein Mail an: kundendienst.burgenland@orf.at

(Sendungshinweis: „Radio Burgenland Vormittag“, 7.8.2018)