Süße Tradition
Kaum ein religiöses Fest ist so eng mit kulinarischen Genüssen verbunden wie Ostern. Was wären Osterfrühstück und Osterjause ohne den Osterschinken, die Eier und das süße Gebäck? Mit einem tiefen Sinn verbunden ist das Osterlamm. Das Lamm gilt als das Symbol für Christus. Der geschichtliche Ursprung von Lämmern als Opfertiere geht aber noch viel weiter zurück.
ORF/Nicole Aigner
Süßer Teig statt Fleisch
Das Lamm aus süßem Teig hat den österlichen Lammbraten verdrängt. Es wird aus Biskuit- oder Rührteig gemacht und in einer speziellen Form gebacken, die eigentlich nur vor Ostern zum Einsatz kommt. Früher waren diese Backformen aus Gusseisen, Kupfer oder Blech. Derartige Schätze aus Uromas Küchenkasten dienen meistens nur noch der Dekoration. Doch Rezepte von damals werden heute noch gebacken.
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Sendungshinweis
Radio Burgenland am Wochenende, 31.3.2018
Konditormeisterin Andrea Plohovits aus Steinbrunn schätzt die traditionellen Rezepte aus der österreichischen Mehlspeisküche mit ihrem guten Ruf und ihrer langen Geschichte. Für das Osterlamm eignet sich das Grundrezept einer schweren Sandmasse. Besonders saftig und aromatisch ist die Version mit Eierlikör. Wer keinen Alkohol verwenden möchte, nimmt stattdessen Milch.
Beschwipstes Lämmchen
In der Backstube von Andrea Plohovits duftet es vor Ostern besonders verlockend. Die Rührmaschinen laufen fast rund um die Uhr. Eine schwere Sandmasse für süße Osterkuchen ist schnell gemacht.
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- 250 g Mehl, glatt
- 250 g Butter, weich
- 5 Eier
- 150 g Kristallzucker
- 100 g Staubzucker
- 1 El Vanillezucker
- 2 Prisen Salz
- 100 g Eierlikör (oder Milch)
Die Formen bereit stellen, gut befetten und bemehlen. Davon hängt es schließlich ab, ob das Lamm danach rundum perfekt gebacken ist und nicht etwa ein Ohr fehlt. Die schwere Sandmasse eignet sich auch für eine Gugelhupfform oder kleine Förmchen.
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Eier trennen. Eiklar mit dem Kristallzucker und einer Prise Salz steif schlagen. In einer zweiten Schüssel Butter, Staubzucker, Vanillezucker schaumig rühren. Eine Prise Salz dazugeben, nach und nach die Dotter einrühren. Am Schluss den Eierlikör untermengen.
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In diese Dottermasse dann portionsweise das fein durchgesiebte Mehl und den Schnee unterheben. Die bereit gestellten Backformen zu etwa zwei Dritteln befüllen. Vorsicht, der Teig geht auf! Der Backofen sollte vorgeheizt sein, auf 180 ° C Ober- und Unterhitze (oder 160 ° C Heißluft).
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Je nach Größe der Backform dauert der Backvorgang bis zu 40 Minuten. Andrea Plohovits empfiehlt, sich auf die seit Generationen bewährte Stäbchenprobe zu verlassen. Das Osterlamm bekommt noch Rosinenaugen und wird mit Staubzucker bestreut. Hübsch dekoriert ziert es den Tisch für das Osterfrühstück oder die Jause am Nachmittag. Die kleinen Gugelhupfe sind ideale Mitbringsel, die Verwandten oder Freunden sicherlich Freude machen.