Labkraut – Das Kraut für den Käse

Schottischer Chesterkäse wird traditionell mit den Blüten des Labkrauts gefärbt. Wie der Name bereits verrät, enthält diese Wildpflanze Labfermente, die die Milch gerinnen lassen. Früher stellte man Käse häufig mit Hilfe von Labkräutern her.

Neben dem echten, nach Honig duftenden Labkraut wächst auch das Klettlabkraut mit seinen grün-weißen Blütendolden und das weiße Labkraut in der Natur an Wegrändern, Äckern und Wiesen. Die Pflanze macht sich aber auch in Hochbeeten gut.

Labkraut als Heilpflanze

Obwohl das Labkraut als Heilpflanze nicht mehr sehr oft verwendet wird, haben alle drei Arten wertvolle Eigenschaften. Labkraut-Tee wird bei der Behandlung von Nieren-und Blasensteinen, bzw Blasenentzündung getrunken. Es kann Niere, Leber, Bauchspeicheldrüse und Milz von toxischen Stoffen reinigen. Auch die Lymphdrüsen werden mit Hilfe von Labkraut bestens entgiftet.

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Uschi Zezelitsch über Labkraut

Außerdem tut die Pflanze Menschen mit Schilddrüsen-Problemen sehr gut. Labkraut wird seit kurzem bei der Krebsheilung – speziell bei Zungenkrebs – erfolgreich eingesetzt. Der Duft vom echten Labkraut wirkt als natürliches Beruhigungsmittel. Ein Grund warum man früher Matratzen damit gefüllt hat. Küche: Labkraut eignet sich besten für die Zubereitung von Sirup und Likör.

Einsatz im Bereich Kosmetik

Labkraut kann auch bei Hauterkrankungen helfen und Wundheilung unterstützen. Getrocknetes Labkraut passt gut in ein einfaches Rezept für eine Kräuterseife. Man braucht dazu ein Stück gute, unparfümierte Seife, etwas Mandelöl, ätherische Öle und getrocknete Kräuter.

Sendungshinweis

„Radio Burgenland am Vormittag“, 20.6.2017

Um die heilende und pflegende Qualität des Labkrauts zu unterstützen, mischt man einen kleinen Teil getrocknete Kamillen- und Ringelblumenblüten zum Labkraut. Alle Blütenteile werden zunächst im Mörser zerkleinert. Dann reibt man das Stück Seife, gibt einen Teelöffel Mandelöl und fünf Tropfen ätherisches Öl der Kamille dazu, mengt die Blüten darunter und formt mit feuchten Händen aus den Zutaten eine Seifenkugel, die vor der Verwendung einen Tag lang austrocknen soll.