Erdbeerbauern trotz Unwetter zufrieden

In Wiesen (Bezirk Mattersburg) können bereits die berühmten Erdbeeren gekauft werden, die Ernte ist derzeit im Laufen. Die Bauern sind erleichtert, denn vor anderthalb Wochen wüteten im Raum Mattersburg starke Unwetter.

Hagel zerstörte vor anderthalb Wochen fast 50 Prozent der Anbaufläche in Wiesen. Die Hagelversicherung bezifferte den Schaden mit 300.000 Euro - mehr dazu in 300.000 Euro Schaden nach Unwetter. Doch die Menge und die Qualität würden trotzdem stimmen, hieß es am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. Der Hagel lag teilweise zentimeterhoch auf den Erdbeerfeldern in Wiesen, manche Flächen sahen vorübergehend wie Skipisten aus, berichteten die Obstbauern in Wiesen.

Erdbeeren in Körb, Erdbeerkönigin und Ladwirtschaftskammerpräsident bei der Pressekonferenz

ORF

Frische Erdbeeren aus Wiesen.

90 Prozent der Betriebe sind hagelversichert

Landwirtschaftskammerpräsident Nikolaus Berlakovich bezeichnete die Situation als „dramatisch“. Die Landwirtschaftskammer stehe den Bauern beratend zur Seite. „Wir haben vor Jahren die Hagelversicherung ausgebaut, sodass in etwa, hier in diesem Raum, 90 Prozent der Betriebe hagelversichert sind“, sagte Berlakovich. Auf insgesamt rund 60 Hektar werden in Wiesen Erdbeeren angebaut. 50 Prozent der Anbauflächen wurden durch den Hagel vor anderthalb Wochen beschädigt, viele Bauern müssen Einbußen hinnehmen.

Bauern setzen auf Folientunnel

Die meisten Bauern weichen verstärkt in den geschützten Anbau aus, um sich vor solchen Naturgewalten zu schützen, das heißt sie schaffen Folientunnel an. Doch die seien teuer, man müsse mit Kosten von bis zu 250.000 Euro rechnen, erklärte Michael Habeler, Obmann der Genussregion Wiesener Ananas Erdbeeren.

Erdbeeren in Körb, Erdbeerkönigin und Ladwirtschaftskammerpräsident bei der Pressekonferenz

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Obstbauern und Landwirtschaftskammer rufen dazu auf, die Herkunft der Ware beim Kauf genau zu prüfen.

Für die Bauern sei es bitter wenn noch immer angeblich burgenländische Ware an Verkaufsständen angeboten werde, sagte Habeler. „Ich bin vorgestern wieder Richtung Neusiedl gefahren. Auf der B50 werden wieder Marillen und Kirschen verkauft und es gibt im Burgenland noch keine Marillen und keine Kirschen. Auch bei den Erdbeeren ist sehr zu hinterfragen, ob das burgenländische Erdbeeren sind“, so Habeler.

Die Landesregierung kontrolliert diese Stände zwar verstärkt, doch die heimischen Obstbauern und auch der Landwirtschaftskammerpräsident rufen die Konsumenten dazu auf, die Herkunft der Ware genau zu prüfen.

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