Ausstellung zur Esterhazy-Schatzkammer

Auf Burg Forchtenstein findet unter dem Titel „300 Jahre gesammelt - in 3 Tagen entwendet“ eine Sonderausstellung statt. Es geht um Kunstobjekte aus der Esterhazy-Schatzkammer, die vor genau 100 Jahren nach Ungarn gebracht wurden.

Seit Jahren kämpft Esterhazy um die Rückgabe dieser Kulturgüter - mehr dazu in Streit um Kulturgüter: Esterhazy versus Ungarn und Esterhazy-Schätze: Unerwartete Wende. Die Geschichte der entwendeten Schätze wird in der Sonderausstellung umfangreich dokumentiert.

Sonderausstellung Burg Forchtenstein 300 Jahre gesammelt

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Die Sonderausstellung auf der Burg Forchtenstein

Der Hintergrund: Mitglieder des Direktoriums der ungarischen Räterepublik konfiszierten am 1.April 1919 280 Kunstobjekte aus der Esterhazy Schatzkammer. Die Kunstschätze wurden nach Ungarn gebracht. Die Futterale und Schatullen, in denen sie verwahrt wurden, blieben zurück.

„Nichts Vergleichbares in anderen Sammlungen“

„Die Tatsache, dass in dieser ganz kurzen Zeit der Räterepublik als eine der ersten Akte Vertreter der Regierung mit militärischer Begleitung nach Forchtenstein gekommen sind, um hier den wesentlichen Teil der Schatzkammer in einer Hauruckaktion nach Budapest zu bringen, zeigt die besondere Bedeutung. Das war kein Zufall. Das war den Kunsthistorikern sehr wohl bewusst, welchen ungeheuren Wert die Kunstsammlung dargestellt hat“, so Stefan Ottrubay, Generaldirektor der Esterhazy Privatstiftung.

Sonderausstellung Burg Forchtenstein 300 Jahre gesammelt

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280 Kunstobjekte wurden 1919 entwendet

Ausstellungshinweis

Die Ausstellung über die abenteuerliche Geschichte der 280 Kunstobjekte aus der Esterhazy-Schatzkammer läuft bis 31. Oktober auf Burg Forchtenstein.

Die Esterhazy-Schatzkammer auf Burg Forchtenstein war einst eine einzigartige Sammlung kostbarer Schätze und Kuriositäten. „Sehr viele Gegenstände der Esterhazy-Schatzkammer sind einzigartig. Man findet nichts Vergleichbares in anderen Sammlungen“, so Erika Kiss vom Ungarischen Nationalmuseum. Als Beispiel nennt sie etwa das Relief mit Laszlo Esterhazy bei der Schlacht von Vezekeny.

Sonderausstellung Burg Forchtenstein 300 Jahre gesammelt

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Das Relief mit Laszlo Esterhazy bei der Schlacht von Vezekeny

Ottrubay hofft auf Gesprächsbereitschaft Ungarns

Auf Burg Forchtenstein finden sich noch viele Schätze, aber wesentliche Teile der Sammlung blieben auch nach dem Zerfall der Räterepublik in Ungarn. Paul Esterhazy schloss mit Ungarn 1923 einen Leihvertrag, wonach die 280 Kunstobjekte aus der Esterhazy Schatzkammer im Kunstgewerbemuseum in Budapest ausgestellt werden dürfen.

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Der Leihvertrag zwischen Ungarn und Esterhazy

Momentan lagern die Schätze allerdings in Depots, und Esterhazy hat daher gegen den Staat Ungarn zwei Verfahren angestrengt. „Wir hoffen, dass in den nächsten Monaten die Gesprächsbereitschaft der ungarischen Regierung eine sehr viel Größere sein wird und dass man wieder einen gemeinsamen Rahmen finden wird“, so Ottrubay.