Ungarn baut Straßen weiter aus

Die Straßen in Ungarn werden derzeit massiv ausgebaut, besonders im Raum Sopron. Derzeit wird die Straße bis zur Grenze bei Sankt Margarethen (Bez. Eisenstadt-Umgebung) erweitert. Der Durchzugsverkehr im Burgenland werde dadurch voraussichtlich nicht steigen, so die Behörden.

Die Zubringerstraße zum Grenzübergang St. Margarethen wird ausgebaut. Denn als diese Straße gebaut wurde, rechnete man nicht mit so vielen Fahrzeugen. Entsprechend schmal ist sie, nur etwa vier bis fünf Meter breit. Mittlerweile wird die Straße allerdings stark von ungarischen Pendlern genutzt, daher wird sie jetzt massiv ausgebaut. Teilweise entsteht eine neue Trasse, teilweise wird die alte verbreitert.

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Die Straße bei St. Margarethen genügt heutigen Ansprüchen nicht mehr

Neue Autobahn wird gebaut

Gleichzeitig wird an der neuen Autobahn gebaut, diese soll bis Ende des kommenden Jahres bis zur der Straße zwischen Ödenburg/Sopron und Fertörakos fertig sein.

Straße bei St. Margarethen

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Grafik: Wenn die neue Autobahn auf ungarischer Seite fertiggestellt ist, müssen sich Autofahrer künftig entscheiden, wo sie hinwollen

Autofahrer, die nach Österreich wollen, werden sich hier entscheiden müssen: Fahren sie links, um dann über das Stadtgebiet von Sopron, ein Nadelöhr, zur Grenze bei Klingenbach zu gelangen oder rechts, um dann über die neu ausgebaute Straße zur Grenze bei St. Margarethen zu kommen.

Mehr Verkehr befürchtet

In St. Margarethen fürchten nun einige deutlich mehr Verkehr. „Der Verkehr in St. Margarethen hat durch den ungarischen Arbeitsmarkt deutlich zugenommen. Wenn die Straße ausgebaut wird, wird das sicher mehr, weil Sopron meistens überlastet ist und die Ungarn werden durch St. Margarethen ausweichen“, sagt etwa Ernst Johann, Bestatter in St. Margarethen.

Land: „Befürchtungen sind grundlos“

Diese Befürchtungen seien grundlos, heißt es vom Land. Grundlage für diese Prognose ist eine grenzüberschreitende Verkehrsstudie aus dem Jahr 2014.

„In dieser Gesamtverkehrsuntersuchung wurden die Verkehrsströme analysiert. Und unter einem Normalbetrieb ist dann bei diesen grenzüberschreitenden Straßen nicht von mehr Verkehr auszugehen. Wenn es Baustellen gibt, so wie in Klingenbach etwa der Kreisverkehr saniert wurde, dann gibt es natürlich Ausweichverkehr durch St. Margarethen. Oder in der jetzigen Phase, wo Schengen außer Kraft ist, wo es zu Grenzkontrollen kommt, in derartigen Situationen kommt es zu Verlagerungen des Verkehrs. Aber unabhängig davon, ob die Straße attraktiviert wurde oder nicht“, erklärt Verkehrskoordinator Peter Zinggl.

„Es ist aus derzeitiger Sicht noch nicht belegt, dass es jetzt zu erhöhten Verkehrsströmungen kommt. Und sollte es dazu kommen, werden wir das natürlich analysieren. Es wird Verkehrszählungen geben und dementsprechend werden dann auch die notwendigen Maßnahmen abgeleitet“, so Landesrat Heinrich Dorner (SPÖ).

Der Ausbau der Südostautobahn (A3) bis zur Grenze kommt für Dorner, wie für die meisten Landespolitiker, gegen den Willen der Bevölkerung nicht in Frage - mehr dazu in A3-Verlängerung: Land stellt Bedingungen. Lediglich Landesrat Alexander Petschnig (FPÖ) sprach sich für den Ausbau der A3 bis zur Grenze aus - mehr dazu in A3: Uneinigkeit zwischen FPÖ und SPÖ.