Rust: Umstrittenes Wohnbauprojekt gestoppt

Ein umstrittenes Wohnbauprojekt am Ortsrand von Rust wurde bis auf weiteres gestoppt. Mitten in den Weingärten waren 15 neue Bauplätze geplant. Der Bürgermeister gibt sich - aufgrund des Widerstands - nun eine Nachdenkpause und will auch neue Gutachten einholen.

Bürgermeister Gerold Stagl (SPÖ) wollte am Ortsrand von Rust in Richtung Mörbisch ein 1,6 Hektar großes Grundstück von Grünland in Bauland umwidmen lassen. In der Bevölkerung - speziell bei den örtlichen Winzern - wurde Kritik laut. Die Gegner befürchteten eine Zersiedelung der Stadt und eine Entwertung der benachbarten Weingärten.

Bauprojekt Rust, BGMST Stagl

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Das geplante Wohnbauprojekt befindet sich - hier rot markiert - am Ortsrand von Rust

Stagl gibt an, nicht mit diesem Widerstand gerechnet zu haben: „Das ist das erste Mal, jetzt werden wir schauen, wie wir damit umgehen werden“, so Stagl. Er hat nun deswegen das Wohnbauprojekt bis auf weiteres gestoppt.

Beteiligte in Planung einbinden

Es geht nun jedenfalls zurück an den Start: Die Freistadt will nun alle Beteiligten in den Planungs-Prozess miteinbeziehen und externe Gutachten erstellen lassen. „Wir werden unsere Hausaufgaben erfüllen. Wir werden das so machen, wie es sich gehört. Wir werden in Abstimmung mit dem Gemeinderat den Stadtentwicklungsplan zu Ende bringen und auf Basis dessen dann wieder neu beginnen, dass wir Baugründe errichten - und zwar zu leistbaren Preisen“, so Stagl.

Bauprojekt Rust, BGMST Stagl

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Das Grundstück ist rund 1,6 Hektar groß

Nach Vorliegen der Gutachten und entsprechender Unterstützung in der Bevölkerung soll das Wohnbauprojekt im Herbst neu eingereicht werden.

Zufrieden mit der Entscheidung Stagls ist jedenfalls der Ruster Gemeinderat und Nationalratsabgeordnete Christian Ries (FPÖ): „Wir haben die Mängel in der bisherigen Vorgehensweise durch Anfragen und Anträge aufgezeigt und die ersten Aussagen der Raum-planungsstelle werden wohl auch kein „Persilschein“ gewesen sein, mutmaße ich einmal. Nun musste Stagl eben reagieren“, so Ries.