Gedenkfeier für Holocaust-Opfer in Kobersdorf

Durch den „Anschluss“ Österreichs an Nazi-Deutschland im Jahr 1938 hat auch im Burgenland die Vertreibung der Juden begonnen. In Kobersdorf (Bez. Oberpullendorf) wurde vor kurzem eine Gedenkfeier im Zeichen der Opfer des Holocausts abgehalten.

Kobersdorf ist eine der Siebengemeinden (hebräisch Shewa Kehilot) im Burgenland. Als Siebengemeinden werden ehemals jüdische Gemeinden im heutigen Nord- und Mittelburgenland bezeichnet, die unter der Esterhazyschen Herrschaft im damaligen Ungarn entstanden. Neben Kobersdorf zählen Eisenstadt, Mattersburg, Lackenbach, Frauenkirchen, Kittsee und Deutschkreutz dazu.

Gedenkfeier für verfolgte Juden aus Kobersdorf

Die Gedenkfeier stand deswegen im Zeichen der verfolgten Juden aus Kobersdorf. „Der Gedanke ist einfach der Schicksale der Familien zu gedenken, es waren fast 60 jüdische Familien in Kobersdorf. Um dem zu gedenken, haben wir uns vorgenommen, hier am 12. März - das ist der Tag der Okkupation - dieses Gedenken zu machen“, so Lokalhistoriker Erwin Hausensteiner.

Gedenkfeier 2017 beschlossen

Die Veranstaltung wird jährlich vor dem Mahnmal der vertriebenen Juden in Kobersdorf abgehalten. Dabei werden unter anderem Texte über das Schicksal von verfolgten Jüdinnen und Juden vorgetragen. Organisiert wird die Veranstaltung vom Gedenkverein Kobersdorf. Die Gedenkfeier fand dieses Jahr zum zweiten Mal statt, der Verein hatte die Idee bereits im Jahr 2017. „Wir haben dann im Vorjahr die Gedenkfeier zum ersten Mal gehabt, im Dezember 2017 hatten wir in einer Mitgliederversammlung einstimmig beschlossen, es so zu machen. Und zwar jedes Jahr am 12. März“, so Hausensteiner.

„Anschluss“ Österreichs

Als „Anschluss“ Österreichs werden seit 1938 vor allem die Vorgänge bezeichnet, mit denen österreichische und deutsche Nationalsozialisten im März 1938 die Eingliederung des Bundesstaates Österreich in das nationalsozialistische Deutsche Reich veranlassten. In der Nacht vom 11. auf den 12. März 1938 lösten nach telefonischen Drohungen von Hermann Göring noch vor dem Einmarsch deutscher Einheiten österreichische Nationalsozialisten das austrofaschistische Ständestaatsregime ab. (Quelle: Wikipedia)

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