Grenzenlose Kirche dank EU-Förderung
Ein durchschnittlicher Gottesdienst in der evangelischen Kirche in Oberwart wird von 40 bis 50 Menschen besucht. Mindestens so viele verfolgen ihn live im Internet, daheim am Computer, Tablet oder Handy. Die Übertragungstechnik - also Computer, Kameras, Mischpult und Tonanlage - kostete knapp 50.000 Euro. Den Großteil davon finanzierte die EU.
Oberwarts Ex-Bürgermeister Gerhard Pongracz bedient während der Gottesdienste die Geräte. „Wir hatten schon eine Direktübertragung nach Australien, wo der Taufpate in Australien gesessen ist, er konnte live der Taufe folgen und auch seine Zustimmung als Taufpate geben“, so Pongracz.
ORF
„Live-Übertragung ist Gratwanderung“
Wer nicht gefilmt werden will, nimmt in jenem Bereich des Kirchenraumes Platz, der von den Kameras nicht erfasst wird. Die meisten Kirchgänger haben mit der Live-Übertragung kein Problem, im Gegenteil. „Es ist aus meiner Sicht eine gute Idee, ich ziehe zwar den direkten Kontakt vor, aber für Leute, die nicht mehr so beweglich sind, ist es eine gute Einführung“, so etwa Martina Krug.
Aus Sicht von Pfarrerin Sieglinde Pfänder ist die Live-Übertragung der Gottesdienste eine Gratwanderung. Es sei nie ein vollwertiger Ersatz, denn Kirche lebe ja von der Gemeinschaft, meint sie. Andererseits erreiche sie dank der Technik auch Menschen, die sie noch nie in der Kirche gesehen habe, sagt die Pfarrerin.