Frauen Lust auf technische Berufe machen

Frauen wählen nach wie vor oft klassische Frauenberufe wie Friseurin oder Verkäuferin. Viele glauben, dass es dann einfacher sei, Teilzeit zu arbeiten. Ein Vorurteil, sagt AMS-Chefin Helene Sengstbratl und wirbt für technische Berufe.

Im BUZ Neutal, dem Burgenländischen Schulungszentrum, gibt es insgesamt 300 Ausbildungsplätze. In den technischen Bereichen Elektro- und Metalltechnik liegt die Frauenquote bei zirka 30 Prozent. Die Ausbildungen werden vom AMS gefördert, um Frauen zu motivieren, in technische Berufe einzusteigen.

Chance auf höhere Löhne

Die Themen seien Einkommensgleichheit und Gleichstellung von Frauen, so Sengstbratl. Da biete es sich einfach an, dass man den Frauen in allen AMS-Ausbildungszentren das Angebot mache, in einen Bereich zu wechseln, wo die Kollektivvertragslöhne höher seien - wie zum Beispiel im Metallbereich. Man wolle Frauen die Möglichkeit bieten, gut zu verdienen und für die Pension vorzusorgen.

Lehrling an Maschine

ORF

Frauen in der Technik werden dringend gebraucht

Künftig sollten gleich viele Frauen wie Männer in technischen Bereichen ausgebildet werden, erklärte BUZ-Neutal-Geschäftsführer Christian Vlasich. Denn die Männer könnten den Fachkräftebedarf in der Arbeitswelt nicht mehr abdecken. Im Burgenland wird laut Sengstbratl vom AMS mehr Förderbudget für Frauen verwendet, als es sonst üblich ist. Denn Frauen seien auf dem Arbeitsmarkt schlichtweg benachteiligt.

30 Interessentinnen im BUZ Neutal

Katja Herzog aus Hirm schließt demnächst ihre Ausbildung im Bereich Maschinenbau ab. Ihr Ziel ist es, irgendwann vielleicht in die Trainerausbildung zu gehen und den Beruf auch anderen Frauen beizubringen und zu zeigen, dass es auch Spaß mache. Der „Frauen in die Technik“-, kurz „FiT“-Aktionstag fand heuer zum ersten Mal statt. Im BUZ Neutal informierten sich rund 30 Frauen und nahmen an technischen Workshops teil.