Wenig Gegenliebe für Karfreitag-Lösung

Der Karfreitag als „halber Feiertag“ - dieser Plan der Bundesregierung sorgt für Kritik. Die Arbeitnehmervertreter fordern einen ganzen freien Tag, die Wirtschaft kritisiert die hohen Kosten der Halb-Halb-Lösung. Auch die Evangelische Kirche ist unzufrieden.

Der Karfreitag als halber Feiertag wirft viele offene Fragen auf. Fachleute sollen nun Detailfragen besprechen. In der Arbeiterkammer spricht man von einer unsauberen Lösung - etwa wenn es um Schichtarbeiter oder Teilzeitkräfte geht. Bei der Arbeiterkammer Burgenland gibt es schon zahlreiche Anfragen, die Verunsicherung unter den Arbeitnehmern sei groß, sagte AK-Arbeitsrechtsexperte Helmut Steiger.

AK erwartet viele Probleme

„Probleme, Probleme, Probleme“, so Steigers Urteil über die geplante Karfreitagslösung. Es wäre der erste halbe gesetzliche Feiertag, den es in Österreich je gegeben hätte und würde sicherlich jede Menge rechtliche Probleme mit sich bringen. Vor der vollständigen genaueren Ausformung des Gesetzes könne man aber nichts dazu sagen, sagte Steiger. Man erwarte aber mehr Probleme als bisher.

Handel und Arbeitnehmervertreter skeptisch

Der Karfreitag ist ein umsatzstarker Tag im Handel. Für die Handelsangestellten sind nun ähnliche Lösungen wie am 8. Dezember angedacht - mehr dazu in Karfreitag: Offene Fragen zu „Halbem Feiertag“. Aber sowohl Handel als auch Arbeitnehmervertreter können diesem Vorschlag wenig abgewinnen. „Es werden, denke ich, beide Seiten darunter leiden“, sagte Steiger. Der 8. Dezember sei im Kollektivvertrag geregelt und man müsse schon sehen, dass der Karfreitag nahe sei und es nicht mehr allzu viel Zeit gebe. Es bleibe abzuwarten, ob die Sozialpartner so schnell eine entsprechende Änderung im Kollektivvertrag zuwege brächten und auch das werde mit Problemen verbunden sein, meinte Steiger.

Kritik von der SPÖ

Die Karfreitagslösung zeige, dass für die Bundesregierung wieder einmal mehr die Wirtschaft und nicht der Mensch im Mittelpunkt stehe, so die SPÖ Burgenland. FPÖ-Landesparteiobmann Johann Tschürtz, der für einen Feiertag für alle eintrat - mehr dazu in Karfreitag: Tschürtz will zusätzlichen Feiertag -, nimmt die Regelung zu Kenntnis.