Brexit: Informationen für Unternehmer

Am Mittwoch wird wieder über das Brexit-Verfahren verhandelt. Bereits am Dienstag haben sich in der Wirtschaftskammer Eisenstadt Unternehmer getroffen, um sich über die Konsequenzen für ihre Firmen zu informieren.

Derzeit weiß niemand welche Folgen der Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union haben wird. Die EU-Referentin der Wirtschaftskammer Österreich, Lisa Rilasciati, rät den Unternehmern jedenfalls mit dem Schlimmsten zu rechnen. Das wäre ein sogenannter „No-Deal-Brexit“, also ein ungeregelter Austritt ohne Austrittsabkommen, sagte Rilasciati.

Meinungen der Unternehmer zweigeteilt

Die Tischlerei Schloffer aus Großpetersdorf (Bezirk Oberwart) hat im Vorjahr rund die Hälfte ihres Umsatzes in Großbritannien erwirtschaftet. Firmenchefin Sabina Schloffer macht sich um diesen Markt auch in Zukunft keine Sorgen. Man habe derzeit keine Panik. Man sei ein exportierendes Unternehmen, also sei England nicht das einzige Land, wo man die Möbel hinliefern würde. Da gebe es weit schlimmere, so Schloffer. Man sei es gewohnt, dass man viele Zertifikate erledigen und viele Exportpapiere ausfüllen müsse.

Brexit und wirtscahft

ORF

Informationsveranstaltung in der Eisenstädter Wirtschaftskammer

Der Geschäftsführer von Polychem in Markt Allhau (Bezirk Oberwart), Alfred Fuchs, glaubt, dass in Zukunft viele Firmen den britischen Markt meiden werden. Das Stimmungsbild sei natürlich so, dass man eher sage, dass man die Finger davon lassen solle, weil es eben mühsamer sei. Ein Handel mit England sei in weiterer Folge möglich, allerdings mit gewissen Auflagen, Risiken und Umständen, die nicht so einfach seien, so Fuchs.

Export aus dem Burgenland: 45 Millionen Euro

Der Leiter des Zollamts Eisenstadt/Flughafen Schwechat, Stefan Fleischhacker, kann derzeit beim besten Willen nicht sagen welche Formalitäten in Zukunft auf die Unternehmer zukommen werden. Grundsätzlich sei man gerüstet. Man versuche natürlich die Szenarien die möglich seien abzudecken und die Wirtschaft darüber zu informieren. Man wisse aber nicht mehr als in der Öffentlichkeit kolportiert wurde, so Fleischhacker. Aus dem Burgenland werden jährlich Waren im Wert von rund 45 Millionen Euro nach Großbritannien exportiert.