BEGAS: Strafprozess wird fortgesetzt
Aufgeflogen ist der BEGAS-Skandal schon im Jahr 2012. Damals kam ans Tageslicht, dass Simandl die BEGAS viele Jahre lang als eine Art Selbstbedienungsladen betrachtete. Es ging unter anderem um falsche Rechnungen, private Urlaubsreisen auf Firmenkosten und überteuerte Biomasseanlagen.
In einem ersten Prozess wurden im September 2016 zwei ehemalige Manager zu teilbedingten Freiheitsstrafen verurteilt. Simandl selbst musste krankheitsbedingt nicht vor Gericht erscheinen. Sachverständige attestierten ihm eine schwere Depression, er galt als nicht einvernahmefähig. Simandl werde auch im neuen Verfahren nicht einvernahmefähig sein, sagt sein Anwalt Roland Kier.
Ermittlungen gingen nach Prozessende weiter
Die Urteile 2016 bildeten nur einen vorläufigen Schlusspunkt im größten Wirtschaftskriminalfall in der Geschichte des Burgenlandes. Mehr als zehn Millionen Euro wurden unter Simandl veruntreut. Einen Großteil dieses Geldes (sechs Millionen Euro) klagte die Energie Burgenland als Rechtsnachfolgerin der BEGAS erfolgreich von Simandl und anderen Managern ein. Nach Prozessende ermittelte die Korruptionsstaatsanwaltschaft weiter.
ORF
Neue Anklage: Untreue und Geldwäsche
Sie erhebt nun erneut Anklage. Simandl und fünf weiteren Personen wird Untreue vorgeworfen, in einem Fall auch Geldwäsche. Es geht um Auftragsvergaben an Planungsbüros und Freigaben von Honorarnoten, denen keine Leistungen zugrunde lagen - und zwar im Zusammenhang mit dem geplanten und nie realisierten Bau der Reststoffverwertungsanlage Heiligenkreuz und privaten Bauprojekten in Poppendorf und Stegersbach.
ORF
Simandl lebt mittlerweile im Pflegeheim
Die Anklageschrift wurde dem Landesgericht Eisenstadt zugestellt. Die Angeklagten können gegen die Anklage berufen. Simandl lebt heute in einem Pflegeheim. Er sei nach wie vor schwer depressiv, sagt sein Anwalt, selbst er könne mit Simandl nicht kommunizieren. Aus Sicht des Anwalts ist es ausgeschlossen, dass Simandl am Prozess teilnehmen kann. Prüfen wird das ein Gutachter.