Neues Fernheizwerk geht ans Netz

Biomassekraftwerke, die aus Holz Strom erzeugen, sind wegen des hohen Holzpreises unrentabel geworden. Heizwerke, die Wärme produzieren, sind hingegen wirtschaftlich zu führen. In Oberwart wurde das bisher größte Heizwerk in Probebetrieb genommen.

Das neue Fernheizwerk in Oberwart wurde in nur sechs Monaten Bauzeit errichtet und hat eine Leistung von 5 Megawatt. Rund 1.000 Haushalte können damit mit Wärme versorgt werden. Angeschlossen sind bisher große öffentliche Gebäude wie das Krankenhaus, Schulen und das Einkaufszentrum EO. Verfeuert wird Holzhackgut aus einem Umkreis von 50 Kilometern.

Fernheizwerk Oberwart in Betrieb

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Das neue Fernheizwerk in Oberwart

Trotz des relativ hohen Holzpreises ist die Anlage rentabel: „Die Wirtschaftlichkeit eines Heizwerkes ist durchaus ok, sonst hätten wir das Projekt vom Aufsichtsrat nicht genehmigt bekommen. Die Holzpreise sind auf einem hohen Niveau, aber dafür stabil. Der heurige Winter ist speziell, wir sind aber durch unsere mehrjährigen Verträge gut eingedeckt“, sagt der Leiter der Energie Burgenland-Fernwärme Matthias Lehner.

Regulärer Betrieb startet im April

Erst vor etwa einem Jahr hat die Energie Burgenland in Oberwart ein Kraftwerk verkauft, das aus Holz Strom und Wärme erzeugt hat. Der neue Eigentümer will dort aus Reststoffen der Papierindustrie ein Bindemittel für die Bauwirtschaft erzeugen. Die Genehmigungsverfahren sind allerdings noch nicht abgeschlossen.

Fernheizwerk Oberwart in Betrieb

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Rund 1.000 Haushalte können mit Wärme versorgt werden

Warum die Energie Burgenland dieses Werk verkauft und ein paar hundert Meter entfernt das neue Heizwerk errichtet hat, wird so erklärt: „Es ist eine komplett andere Anlage. Die alte Anlage war grundsätzlich dazu konzipiert, aus Holz ein Gas zu erzeugen. Dieses Gas wurde dann mit Motoren in Strom umgewandelt. Es war also eine Ökostromanlage. Die neue Anlage ist ein modernes Heizwerk“, so Lehner. Der Probebetrieb verläuft derzeit nach Plan. Im April soll der reguläre Betrieb aufgenommen werden. Die Energie Burgenland will auch Wohnanlagen und Einfamilienhäuser anschließen.

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