Polizei: Sparkurs bei Überstunden

Die Polizei muss nach Vorgaben des Innenministeriums auch im Burgenland Überstunden reduzieren. Machbar sei das, weil Großeinsätze wie bei der EU-Ratspräsidentschaft wegfallen, so Polizeidirektor Martin Huber.

Im Burgenland fielen 2017 rund 285.000 Überstunden an. Heuer sollen es nicht mehr als 200.000 sein, kündigte Polizeidirektor Martin Huber am Montag im Interview mit ORF-Burgenland-Redakteurin Patricia Spieß an. Schwerpunktkontrollen wie etwa im Straßenverkehr werden nicht reduziert, so Huber.

Im Burgenland gibt es derzeit 1.700 Polizistinnen und Polizisten. Im Jänner hat ein Kurs für 28 Nachwuchskräfte begonnen. Bis Mitte Februar läuft die Bewerbungsfrist für einen neuen Ausbildungskurs, der Mitte des Jahres startet.

Huber: „Große Einsätze fallen weg“

„Auch das Burgenland muss Überstunden einsparen, aber man muss das im Gesamtkontext zu Österreich sehen. Es hat in den letzten Jahren und vor allem im Vorjahr größere Herausforderungen gegeben.“ Huber nannte die Flüchtlingskrise, die EU-Ratspräsidentschaft und die Radweltmeisterschaft. „Da haben auch burgenländische Polizistinnen und Polizisten mithelfen müssen, sie waren in Einsätzen. Diese großen Einsätze fallen weg und dadurch sind auch weniger Überstunden zu leisten“, erklärte der Polizeidirektor.

„Österreich: 550.000 zusätzliche Plandienststunden“

Heuer rechne man mit circa 200.000 Überstunden. Österreichweit würden an die 450.000 Überstunden für die EU-Ratspräsidentschaft und die Radweltmeisterschaft wegfallen. „Und dazu muss man auch nehmen, dass es viele junge und neue Polizistinnen und Polizisten gibt, wo es österreichweit 550.000 zusätzliche Plandienststunden gibt. Und all das wird dazu führen, dass wir dann mit diesem neuen Personal und aufgrund der weniger werdenden Aufgaben ausreichend mit Stunden bestückt sind, um die Arbeit leisten zu können“, erklärte Huber.

Martin Huber Polizeidirektor

ORF

Polizeidirektor Martin Huber im ORF-Burgenland-Interview

Huber: 200.000 Überstunden sollten ausreichen

Um von den 285.000 Überstunden im Jahr 2017 auf das gesteckte Ziel der 200.000 Überstunden zu kommen, muss - trotz wegfallender Großereignisse - auch umgeschachtelt werden, so Huber: „Man muss auf jeden Fall umschachteln, aber es gibt viele junge Polizistinnen und Polizisten, wir haben in den letzten eineinhalb Jahren drei Kurse ausgemustert, es ist die Technik verbessert worden, wir werden in diesem Jahr weniger Aufgaben haben und es wird auch eine optimierte Einsatzplanung geben, wo die Einsätze genau mit den Planstunden abgestimmt sind. Ich denke, dass wir mit diesen Stunden in diesem Jahr auskommen werden.“

Präsenz soll aufrechterhalten werden

Einsparungen bei Schwerpunktaktionen und Verkehrskontrollen wird es nicht geben: „Das haben wir nicht vor. Die Präsenz soll genau so aufrechterhalten werden. Aber wir werden das natürlich zeitlich abstimmen. An den Tagen oder Stunden, an denen weniger los ist, werden wir weniger Personal für die Polizei einsetzen“, so Polizeidirektor Martin Huber.