„Villa Mia“ in finanziellen Nöten
Die meisten Zimmer in der „Villa Mia“ in Gols (Bezirk Neusiedl am See) stehen leer. Seit acht Jahren werden hier Kinder und Jugendliche untergebracht, die nicht mehr bei ihrer eigenen Familie leben können. Betrieben wird die Einrichtung vom Verein „Natürliche Lebensweise“.
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Nach den Missbrauchsvorwürfen vor mehr als einem Jahr wurden die meisten Kinder in anderen Einrichtungen untergebracht, auch auf Wunsch der leiblichen Eltern - mehr dazu in Missstände: Heimleitung tritt zurück. Die Ermittlungen gegen zwei Jugendliche wurden später eingestellt, weil die beiden unter 16 Jahre alt waren und bei ihnen eine verzögerte Reife festgestellt wurde.
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Insolvenz angemeldet
Derzeit leben drei Kinder aus der Steiermark in der Villa Mia. Platz wäre allerdings für acht. Pro Kind bekommt der Verein einen Tagessatz von 160 Euro. Fünf Betreuer sind derzeit in der „Villa Mia“ vollzeitbeschäftigt. Dieser Betreuungsschlüssel ist vom Land vorgegeben. Fünf Betreuer bei drei Kindern führt aber zu finanziellen Problemen. Auch Spendengelder sind zurückgegangen. Mittlerweile musste die Einrichtung Insolvenz anmelden, sagt die Obfrau des Vereins, Michaela Moser.
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Neue Konzepte entwickelt
„Unser Ziel ist, dass wir uns jetzt sanieren können, dass wir mit einer größeren Organisation zusammenarbeiten können. Unser Ziel wäre auch die Schaffung eines Mutter-Kind-Hauses, das wir vor zwei Jahren schon eingereicht haben beim Amt der Landesregierung“, so Moser. In der Wohngemeinschaft hat sich mittlerweile einiges verändert. Die Gruppengröße wurde reduziert und man hat ein sexualpädagogisches Konzept und ein Konzept zum Gewaltschutz entwickelt, um künftig bei Auffälligkeiten schneller und besser reagieren zu können, sagt die pädagogische Leiterin, Sabine Leitner.
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Mehr Betreuungsplätze als Bedarf
Grundsätzlich gibt es im Burgenland mehr Betreuungsplätze, als Kinder die einen Platz in einer Einrichtung benötigen. Ziel sei nämlich immer, dass das Kind bei den Eltern bleiben kann. Ist das nicht möglich, spielen viele Faktoren eine Rolle, sagt Bettina Horvath, Leiterin der Kinder- und Jugendhilfe des Landes: „Was braucht das Kind? Hat es einen besonderen Betreuungsbedarf? Braucht es Therapien? Wie lange ist die Unterbringung aus der Einschätzung zu dem Zeitpunkt, zu dem man unterbringt, notwendig? Ist eine Rückführung geplant oder geht es um eine langfristige Unterbringung?“, so Horvath.
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In welcher Einrichtung ein Kind untergebracht wird, entscheidet die zuständige Bezirkshauptmannschaft. Mehr als 400 burgenländische Kinder leben derzeit bei einer Pflegefamilie oder in einer Pflegeeinrichtung.