Bankenombudsstelle stärker genutzt

Die Bankenombudsstelle des Landes wird immer mehr genutzt: Im Vorjahr wurden 338 Personen beraten, um 116 Klienten mehr als im Jahr 2017. Insgesamt gab es heuer 100 Sprechtage in Eisenstadt Oberwart und Güssing.

Insgesamt verhandelte die Bankenombudsstelle für die Konsumentinnen und Konsumenten mehr als 400.000 Euro an Zinsen- und Kapitalnachlass. Die Interventionen würden leider von Jahr zu Jahr schwieriger und aufwendiger, sagte Bankenombudsfrau Helga Schmidt: „Die Banken lagern generell ihre ‚notleidenden‘ Kredite an Rechtsanwälte und Inkassobüros aus, wobei man mit Inkassobüros bessere Vereinbarungen trifft." Der Zeitaufwand jeder einzelnen Intervention habe sich enorm erhöht.

Zwei Beratungsstellen im Land

Der Anstieg bei den Beratungen zeige, dass die Einrichtung von zwei Beratungsstellen richtig gewesen sei, weil damit das ganze Burgenland abgedeckt werden könne, sagte die zuständige Landesrätin Verena Dunst (SPÖ). Für das Südburgenland ist seit Oktober 2017 der Bankenexperte Ernst Loos als Bankenombudsmann zuständig. Er berät in Oberwart, bei Bedarf in Güssing und Jennersdorf und fallweise auch in Oberpullendorf.

Vor allem Frauen kommen zur Ombudsstelle

Vor allem ältere Menschen hätten immer häufiger Probleme mit Bankgeschäften, weil immer mehr Leistungen vom Bankkunden selbst im Internet oder im Foyer elektronisch abgewickelt werden müssten, so die Erfahrungen der Ombudsleute. Kontoüberziehungen und Forderungen von Inkassobüros sind typische Fälle, bei denen sich Klienten an die Bankenombudsstelle wenden. Viele kommen auf Empfehlung der Arbeiterkammer und der Frauenberatungsstelle. Mehrheitlich suchen Frauen bei der Ombudsstelle Hilfe. Die Klienten sind zwischen 30 und 70 Jahren alt.