„Bio“: Bauern brauchen Zeit

Im Burgenland ist derzeit nur rund einer von fünf landwirtschaftlichen Betrieben „Bio“. Dieser Anteil soll in Zukunft stark steigen, so die Einigung des Landes und der Landwirtschaftskammer. Bei der Vollversammlung hieß es, dass der Umstieg nur schrittweise erfolgen kann.

„Bio“ ja, aber nicht auf Knopfdruck und nicht mit der Brechstange - so formulierten es einige der Bauernvertreter bei der Kammer-Vollversammlung in Eisenstadt. Auch Josef Wetzelhofer von den SPÖ-Bauern, selbst Bio-Bauer in Pama (Bez. Neusiedl am See), steigt etwas auf die Bremse: „Bio kann man forcieren, man kann ja Ziele setzen und Wünsche haben, da bin ich auch dafür. Aber jemandem bestimmen, Bio zu machen, das geht leider nicht.“

Landesrat Hans Peter Doskozil (SPÖ) habe Recht, wenn er auf Bio setzt, sagt ÖVP-Bauernvertreter Josef Korpitsch aus Mogersdorf (Bez. Jennersdorf). Nur zu schnell könne es nicht gehen. „Man kann das nicht auf Knopfdruck umstellen, aber es ist ein guter Ansatz, in diese Richtung zu gehen. Und wir hoffen, dass alles in unserem Land Platz hat“, so Korpitsch.

Unterstützung beim Umstieg auf Bio

Landwirtschaftskammer-Präsident Nikolaus Berlakovich vom ÖVP-Bauernbund sieht im neuen Leistungsvertrag mit dem Land ein ausgewogenes Verhältnis zwischen biologischer und konventioneller Landwirtschaft.

„Wichtig war mir in den Verhandlungen: niemand wird zurückgelassen - wir beraten auch alle anderen Bauern, die noch nicht so weit sind. Weil wir eben eine sehr breite Land- und Forstwirtschaft haben wollen, vor allem auch eine klein strukturierte. Oft tun sich kleine Bauern nicht so leicht beim Umstellen auf Bio. Daher braucht es viel fachliche Beratung und das wollen wir leisten“, so Berlakovich.

Am Donnerstag unterzeichnen die Kammer- und Landesvertreter die neue Übereinkunft auch offiziell. Sie sieht 200.000 Euro weniger Förderung für die Kammer vor. Die Kammerumlage für die Bauern wird etwa um den gleichen Betrag erhöht.

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