Müllverband bangt um veranlagtes Geld

Der Burgenländische Müllverband hat mehrere hunderttausend Euro in „Wienwert“-Anleihen investiert. Das Geld könnte aufgrund der Insolvenz des Immobilienunternehmens nun gänzlich verloren sein.

Die wirtschaftliche Entwicklung beim Burgenländischen Müllverband ist seit je her positiv. Das hat zur Folge, dass der Verband seit 16 Jahren die Gebühren nicht erhöhen musste. Im Laufe der Jahre hat der Müllverband auch reichlich Rücklagen und Rückstellungen gebildet. Das ist gesetzlich vorgeschrieben, um etwa drohende Verbindlichkeiten abzudecken. 40 Millionen Euro sind das derzeit, bestätigte Geschäftsführer Johann Janisch. Dieser Überschuss ist bedeckt, also gänzlich veranlagt, in Aktien und Anleihen.

„Komplette Risikolosigkeit gibt es nicht“

Wie nun bekannt wurde, hat der Müllverband auch die hoch riskanten „Wienwert“-Anleihen gekauft. Das Geld - um wie viel es sich genau handelt will Janisch nicht sagen - könnte aufgrund der Pleite des Immobilienunternehmens nun weg sein. „In der Finanzwelt muss man schon auch sagen, dass es die komplette Risikolosigkeit nicht gibt. Das ist einfach die Realität und das muss man dann auch so zur Kenntnis nehmen“, so Janisch.

„Im Nachhinein ist man natürlich oft klüger“

Sieben Prozent Zinsen hatte die „Wienwert“ Immobilien Finanz AG damals für ihre Anleihe versprochen. Zeichnen konnte man diese erst ab 100.000 Euro. Bereits lange vor der Pleite haben Finanzexperten vor dieser Anleihe gewarnt. „Im Nachhinein ist man natürlich oft klüger. Aber zum Zeitpunkt, wo diese Entscheidung getroffen wurde, war überhaupt nicht erkennbar, dass es hier vielleicht ein finanzielles Risiko gibt.“

Janisch will abwarten

Wie den mehr als 1.000 Anlegern, droht auch dem Burgenländischen Müllverband der Totalverlust. Geschäftsführer Janisch will abwarten: „Ob hier wirklich ein Schaden eintritt, ist überhaupt nicht absehbar, weil man natürlich abwarten muss, was bei dem Insolvenzverfahren herauskommt.“ Das Insolvenzverfahren des Immobilienunternehmens „Wienwert“ könnte - wie man mittlerweile weiß - Jahre dauern.

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