Verbotene Pestizide in Diskussion

Bestimmte Pflanzenschutzmittel sind besonders schädlich für Bienen und in der EU verboten. Jetzt könnte dieses Verbot mittels einer temporären Notfallzulassung fallen. Im Burgenland findet dazu am Montag ein Gipfel statt.

Seit dem Jahr 2013 ist in der EU der Einsatz von bestimmten Neonicotinoiden, also Pflanzenschutzmitteln, in der Landwirtschaft verboten. Sie sollen nämlich besonders schädlich für Bienen sein und das Bienensterben fördern. Vor allem Zuckerrübenbauern verlangen im Kampf gegen den Rüsselkäfer die Erlaubnis für den Einsatz dieser Pestizide. Demgegenüber steht das Argument des Bienenschutzes der Umweltschützer.

Entscheidungsgipfel

Bio Austria, die Landwirtschaftskammer Burgenland, Global 2000, der Umweltanwalt und die Agrarabteilung des Landes werden am Montag bei einem Gipfelgespräch im Landhaus in Eisenstadt darüber beraten, ob und inwiefern diese Notfallzulassung für das Burgenland in Frage kommt. In Niederösterreich gab es schon einen ersten Schritt in Richtung einer temporären Notfallzulassung.

Notfallzulassung für 120 Tage

Mit dieser Notfallzulassung dürfen Neonicotinoide maximal 120 Tage eingesetzt werden. Im niederösterreichischen Landtag wurde Ende November ein Antrag auf diese Notfallzulassung mit ÖVP- und FPÖ-Stimmen beschlossen. Die niederösterreichische Landesregierung wird in diesem Antrag aufgefordert, bei der Bundesregierung eine Notfallzulassung zu erreichen. SPÖ, Grüne und NEOS haben dagegen gestimmt. Auch im Burgenland sieht die SPÖ die Notfallzulassung kritisch.

EU-Mitgliedstaaten wie Ungarn, Tschechien und die Slowakei haben von der Möglichkeit der Notfallzulassung bereits Gebrauch gemacht.