Gefahr in Verzug: KUZ Jennersdorf gesperrt

Die Diskussionen um das Kulturzentrum Jennersdorf gehen weiter. Das mehr als 40 Jahre alte Gebäude und müsste dringend saniert werden. Laut einem Gutachten ist „Gefahr in Verzug“. Daher ist das Kulturzentrum ab sofort gesperrt.

Das Kulturzentrum Jennersdorf hat schon einmal bessere Zeiten erlebt - mit Tagungen, Kongressen und Kultur-Events. Jetzt ist es vorerst vorbei damit - mehr dazu in Diskussion um Zukunft des KUZ Jennersdorf. Der Bürgermeister der Stadt Jennersdorf, Reinhard Deutsch (JES), ließ das KUZ quasi baubehördlich sperren. Ausschlaggebend für diese weitreichende Entscheidung war dieses Elektrotechnik-Gutachten eines gerichtlich beeideten Sachverständigen.

„Darin steht ganz klar: Aufgrund der Anzahl und Schwere der Mängel Gefahr in Verzug. es ist unverantwortlich, das weiter in Betrieb zu halten“, so Deutsch.

Warten auf Auflagen

Nicht nur die veraltete Elektrotechnik gibt Anlass zur Sorge, auch in den Brandschutz müsste dringend investiert werden. Besonders gravierend ist aber die fehlende Veranstaltungsstätten-Genehmigung für das Kulturzentrum. Vor fünf Jahren hat die Stadtgemeinde Jennersdorf das Kulturzentrum, das früher dem Hotel Raffel gehörte, gekauft.

„An und für sich hätten meine Vorgänger seit dem Zeitpunkt, wo das Kulturzentrum erworben worden ist, um eine Veranstaltungsgenehmigung ansuchen sollen und auch durchführen müssen. Das ist leider nicht passiert“, so der Bürgermeister.

Deutsch ist mittlerweile selbst seit einem Jahr Bürgermeister. Auf die Frage, warum er diese Genehmigung noch nicht eingeholt habe, sagt Deutsch: „Wir sind im Zuge unserer Recherchen draufgekommen, dass es notwendig ist, das zu machen. Und wir haben jetzt, seit zwei Wochen, um eine Veranstaltungsstätten-Genehmigung angesucht. Und wir sind voller Erwartung, welche Auflagen da kommen werden“, sagt der Bürgermeister.

Unterlagen für Genehmigung fehlen

Aus der Bezirkshauptmannschaft Jennersdorf heißt es, es müssten noch einige Unterlagen von Seiten der Stadtgemeinde Jennersdorf nachgereicht werden, erst dann könne man eine Genehmigung prüfen. Jennersdorf steht jedenfalls jetzt ohne große Veranstaltungslocation da.

„Es ist für uns, für die Stadtgemeinde und einen Bezirksvorort eine ganz schwierige Situation, weil es an und für sich die einzige Veranstaltungstätte ist, die wir in der Stadtgemeinde haben. Und wir hätten natürlich gerne weitergemacht, aber es geht in diesem Fall absolut nicht“, so Deutsch.

Suche nach Alternative

Derzeit wird intensiv nach einer provisorischen Alternative für das KUZ gesucht. Im Gespräch sind die Turnsäle der Schulen. Ob und wenn, wann das KUZ Jennersdorf wieder aufgesperrt werden kann, ist derzeit völlig offen.

Kritik von der ÖVP

Die ÖVP Jennersdorft übt scharfe Kritik an Bürgermeister Reinhard Deutsch und will in der nächsten Gemeinderatssitzung mehrere Fragen im Zusammenhang mit dem Kulturzentrum stellen - unter anderem ob das KUZ Jennersdorf verkauft wird und ob im Stadtbudget eine Sanierung eingeplant wird.