Orange als Zeichen gegen Gewalt an Frauen

Vergangenes Jahr sind in Österreich 36 Mädchen und Frauen ermordet worden. Zwei von ihnen im Burgenland. Im Rahmen der weltweiten Aktion „16 Tage gegen Gewalt“ werden drei Gebäude im Burgenland orange bestrahlt.

„Orange the World“ heißt die UN-Kampagne, die ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen setzen will. Im Burgenland werden deshalb der Pulverturm in Eisenstadt, die Burg Forchtenstein und die Burg Güssing in orangefarbenes Licht getaucht - mehr dazu in Gewalt gegen Frauen - erschreckende Zahlen.

Orange beleuchtete Burg Güssing

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Die Burg Güssing im Zeichen des Kampfes gegen Gewalt an Frauen

Kein Platz für Gewalt gegen Frauen

Initiiert wurde die Aktion von UN-Women, He-for-She Graz und Soroptimist International. "Diese 16 Tage sollen aufzeichnen und symbolisieren, dass leider jede dritte Frau weltweit bereits Gewalt erfahren hat, sei es in psychischer, physischer oder sexueller Form, sagte Anna Schmölz vom Soroptimist-Club Eisenstadt. Soroptimist International ist ein Netzwerk von berufstätigen Frauen, das sich für Frauen und Kinder einsetzt. Die Farbe Orange sei eine optimistische Farbe, die Wärme ausstrahle und zeigen solle, dass Gewalt gegen Frauen keinen Platz in dieser Welt haben dürfe, so Schmölz.

221 Betretungsverbote im Burgenland

Österreichweit wurden vergangenes Jahr mehr als 8.500 Betretungsverbote von der Polizei verhängt - 221 davon im Burgenland. Im Rahmen von „16 Tage gegen Gewalt“ wurde am Montag vor dem Landhaus Eisenstadt die Fahne gegen Gewalt gehisst. Sehr viele Frauen wüssten über die Möglichkeiten der Beratungsleistungen gar nicht Bescheid, meinte Frauen-Landesrätin Astrid Eisenkopf. Sie nehme für sich als Auftrag mit, dass man noch stärker Informations- und Aufklärungsarbeit leisten müsse.

Teilnehmer bei der Veranstaltung gegen Gewalt an Frauen vor dem Landhaus in Eisenstadt

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Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Veranstaltung vor dem Landhaus

Die meisten Gewalttaten an Frauen passieren in der Familie oder im nahen sozialen Umfeld. Gewalt heißt aber nicht immer körperliche Gewalt. Oft beginne die Gewalt schon viel früher in Form von Psychoterror, Abwertung und Beschimpfungen, sagte die Sozialarbeiterin Kerstin Bedenik. Das sei oft ein sehr langer Prozess, bis sich die Frauen selbst überhaupt nicht mehr wertschätzen könnten.