Pool auf Firmenkosten: 74-jähriger vor Gericht

Ein 74-jähriger Burgenländer ist am Donnerstag wegen des Verdachts der Untreue in Eisenstadt vor Gericht gestanden. Der Mann soll 2016 als damaliger Geschäftsführer eines Tourismusbetriebes im Mittelburgenland einen Privatpool auf Firmenkosten errichten haben lassen.

Er habe einen Fehler gemacht - keine Frage. Aber nicht mit Absicht, sagte der Angeklagte vor der Richterin. Zu einem vollen Geständnis kann er sich allerdings nicht durchringen, denn ein Gehalt hätte ihm eigentlich zugestanden, meinte er - und zwar, obwohl er zunächst gönnerhaft auf ein ebensolches verzichtet hatte. Der Pool, den der Mann errichtet hatte, kostete etwa 34.000 Euro.

Das Unternehmen, dessen Mehrheitseigentümer der Angeklagte war, stand finanziell nicht gut da, ging schließlich in Konkurs. Der Vertreter der Privatbeteiligten, die 25 und 24 Prozent des Betriebes hielten, hielt dem Pensionisten vor, dass es so aussehe, dass er das das Familiensilber noch schnell an sich ziehen hätte wollen. Der Angeklagte bestritt das, meinte allerdings: Er habe vier Jahre gratis gearbeitet.

Diversion: 12.400 Euro

Sowohl die Richterin als auch Staatsanwältin Verena Strnad hielten eine diversionelle Erledigung für möglich, wenngleich Strnad die Verantwortung des Mannes als wörtlich „hatschert“ bezeichnete. Der 74-Jährige nahm das Angebot an, eine Geldstrafe von 2.400 Euro und den früheren Mitgesellschaftern einen Pauschalbetrag von 10.000 Euro als Schadensgutmachung zu zahlen.