Martini: Landesfeiertag im Burgenland

Der Sonntag stand im Burgenland ganz im Zeichen des Landesfeiertages Martini. Bischof Ägidius Zsifkovics rief beim Festgottesdienst in Eisenstadt zu mehr Solidarität auf und auch Landeshauptmann Hans Niessl wünschte sich mehr Menschlichkeit.

Mit dem Teilen seines Mantels steht Martin von Tours bis heute symbolhaft für einen sozialen und menschlichen Auftrag. Der Heilige Martin, Landespatron des Burgenlandes, gilt als eine der populärsten Figuren in der katholischen Kirche.

Festgottesdienst im Martinsdom

Rund 500 Gläubige aus dem ganzen Land feierten am Sonntag in der Früh im Eisenstädter Martinsdom gemeinsam mit Kardinal Kurt Koch, Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics, Superintendet Manfred Koch und dem Oberhaupt der griechisch-orthodoxen Kirche Arsenios Kardamakis die heilige Messe. Nach dem zweistündigen Martinsfest wurde dann vor der Kirche geteilt, wie es auch der Heilige Martin schon knapp 400 Jahre nach Christi vorgemacht hat.

In einer Zeit, die zerrissen sei, in der man vor vielen Herausforderungen stehe, könne man wirklich nur den Weg gehen, wo man Grenzen überschreite, bereit sei auf den anderen zuzugehen und auch mit dem Anderen materiell und ideell zu teilen, sagte Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics. Je mehr man habe, desto schwieriger falle einem anscheinend das Teilen, sagte Superintendent Manfred Koch. "Ich denke wir müssen neu überlegen, ob das Teilen nicht für uns selbst auch wichtig ist und nicht nur für jene, die von uns dann Hilfe bekommen, so Koch.

Mehr Miteinander und Menschlichkeit

Auch Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) stellte das Miteinander und die Menschlichkeit in den Mittelpunkt des Landesfeiertages. Viele würden in einer Ich-AG leben und die Ellenbogen ausfahren und nur auf sich selbst schauen, so Niessl. „Ich glaube wir brauchen eine Wir-Gesellschaft und der Heilige Martin hat schon diese Wir-Gemeinschaft damals gelebt und die ist heute auch sehr wichtig. Ich denke, dass auch der Landesfeiertag dazu einladen soll auf Menschlichkeit zu achten und Solidarität und Miteinander in den Vordergrund zu stellen“, sagte Niessl.

ÖVP-Landesparteiobmann Thomas Steiner sagte anlässlich des Feiertages am Sonntag, dass mit aller Kraft gleichwertige Lebensverhältnisse im ganzen Burgenland geschaffen werden müssen. Während sich das Nordburgenland positiv entwickle, hinke der Landessüden etwas hinterher, so Steiner. Er forderte mehr Chancengerechtigkeit in allen Regionen des Landes.

Traditionell sind am Landesfeiertag am Nachmittag verdiente Persönlichkeiten geehrt worden. Landeshauptmann Niessl und Landeshauptmann Stellvertreter Johann Tschürtz (FPÖ) haben die Ehrenzeichen im Kulturzentrum in Eisenstadt verliehen. Den ganzen Tag über fand auf der Eisenstädter Hauptstraße außerdem der Martinikirtag statt.