Leistungskürzung Thema bei Bauernbund-Tour

Die von der Landesregierung angestrebte Mittelkürzung beim neuen Leistungsvertrag für die Landwirtschaftskammer wird vom Bauernbund bei der Herbsttour kritisiert. Die Finanzierung sei weiter „völlig offen“.

Kammerpräsident Nikolaus Berlakovich verwies am Mittwoch bezüglich des Stands der Verhandlungen neuerlich auch auf höhere Zahlungen anderer Bundesländer an „ihre“ Kammern. Eine „radikale Kürzung der Finanzmittel“ lehne man ab, „weil dadurch wichtige Initiativen zum Thema gesunde Ernährung, zum Thema regionale Lebensmittel gefährdet sind oder nicht umgesetzt werden können. Das wäre schade“, bekräftigte Berlakovich. Angesichts des Vorhabens des Landes, das Burgenland auf 100 Prozent Biolandwirtschaft umzustellen, sei es unverständlich, wenn dann die Finanzmittel für die Kammer gekürzt werden sollten. „Wir bekommen rund 110 Euro pro Betrieb. Im Schnitt bekommen die österreichischen Landwirtschaftskammern 260 Euro pro Betrieb an Landesgeldern - also mehr als das Doppelte“, wiederholt Berlakovich.

Winzer und Heurigenbetreiber Stefan Lichtscheidl, Landesobmann Nikolaus Berlakovich und Direktor Josef Prantl Bauernbund-Herbsttour 2018

Bauernbund

Winzer Stefan Lichtscheidl, Landesobmann Berlakovich u. Direktor Josef Prantl

Die diesjährige Herbsttour unter dem Motto „Ja zur Landwirtschaftskammer“ führt Berlakovich und Bauernbunddirektor Josef Prantl durch alle Bezirke des Landes. Unter anderem mit Betriebsbesuchen soll dabei die Vielfalt der burgenländischen Landwirtschaft dokumentiert werden.

SPÖ appelliert an den Bauernbund

„Der Zug zur Neuausrichtung der burgenländischen Agrarpolitik rollt, die Schienen sind auf breitest möglicher politischer Basis gelegt – es wäre hoch an der Zeit, dass auch der Bauernbund aufspringt und konstruktiv mitzieht“, so SPÖ-Landwirtschaftssprecher Wolfgang Sodl in einer Aussendung. Der Landtag habe sich mit großer Mehrheit hinter die von Landesrat Hans Peter Doskozil geforderte „Bio-Wende“ gestellt. Mit einem weiteren, einstimmig eingebrachten Antrag in der nächsten Sitzung „klinke“ sich jetzt sogar die ÖVP ein.

Landesrätin Dunst werde die Verhandlungen mit der Landwirtschaftskammer in bewährt konstruktivem Stil weiterführen, so Sodl.

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