Diskussionen nach „Umarmungsverbot“

Es ist momentan ein Trend an Österreichs Schulen - Umarmungen, zu jeder Zeit und zu jedem Anlass. Nachdem dieser Trend aber an der NMS Theresianum in Eisenstadt überhandgenommen hat, ist die Schulleitung eingeschritten.

Gruppenweise sind die Schülerinnen und Schüler der NMS Theresianum in Eisenstadt bis vor Kurzem in den kleinen, fünfminütigen Pausen noch in andere Klassen gezogen und haben sich umarmt. Dadurch sind sie dann oft zu spät im Unterricht erschienen. Das führte letztlich soweit, dass die Schulleitung eingreifen musste.

Theresianum Eisenstadt, Schüler, Schule

ORF

510 Schülerinnen und Schüler bewegen sich täglich durch das Schulgebäude

Große Menschenansammlungen im Schulgebäude

Wenn sich 510 Kinder im Schulgebäude permanent bewegen würden - rauf und runter, über Stockwerke und so weiter - entstehe eine große Unordnung und eine große Menschenansammlung, sagte Schulleiter Johannes Pachinger gegenüber dem ORF Burgenland. Das sei natürlich auch von der Zeit her nicht schaffbar, dass man jemanden in einer anderen Klasse besuchen möchte. Das seien eben die Dinge, die passiert seien. „Kinder haben andere Klassen besucht und wollten die anderen Kinder dort umarmen“, so Pachinger. Es folgte ein Verbot von Umarmungen in den kurzen Pausen.

Theresianum Eisenstadt, Schüler, Schule

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Umarmungen liegen unter den Schülern im Trend

Ein Artikel in der Tageszeitung „Kurier“, der sich mit dem Thema in der Dienstagsausgabe befasste, sorgte für entsprechendes Aufsehen. Im ORF-Burgenland-Interview stellte Direktor Johannes Pachinger klar, dass das Umarmen aber nicht ganz verboten ist. In der großen Pause sowie vor Unterrichtsbeginn und nach Unterrichtsschluss ist das Umarmen auch weiterhin erlaubt.

„Wir sind für die Sicherheit verantwortlich“

Gegen das Umarmen an sich bestehe überhaupt kein Einwand, versicherte Pachinger. Es gehe einfach darum, dass es das Lehrpersonal in dieser kurzen Zeit nicht schaffen könne da zu sein, wenn in dieser großen Menschenansammlung etwas passieren sollte. Man sei für die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler verantwortlich, so Pachinger. Dass es so interpretiert werde, dass man hier etwas verbiete, stand nie in der Absicht der Schule.

Auch in anderen Schulen im Burgenland beobachtet man diesen neuen Trend unter den Zehn- bis 14-Jährigen. Einschränkungen oder Verbote wurden aber bislang nicht ausgesprochen.

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