Zsifkovics: Mehr Solidarität mit Flüchtlingen
Wenn man einen Angehörigen verliere, sei man verwundet und oft hoffnungslos und da sei die Begleitung anderer Menschen und der Kirche sehr wichtig, so Zsifkovics. „Wir stehen vor unseren Gräbern, und das Grab ist für uns Christen nicht Endstation, sondern durch Jesu Tod und Auferstehung ist es eigentlich eine neues Tor, das Tor zum Himmel“, sagte Bischof Zsifkovics zu Allerheiligen im Interview mit dem ORF Burgenland.
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System fordere viele Verlierer
Der Diözesanbischof äußerte sich auch zum Thema Flüchtlinge. „Die Flüchtlingskrise ist nicht überwunden, weil sie nicht angegangen worden ist, weil die Solidarität in Europa fehlt und ich glaube, es gründet und basiert alles auf einem falschen Wirtschaftssystem - nämlich auf einem System, dass den Menschen und die Natur ausbeutet und da gibt es viele Verlierer. Wenn diese Sache nicht global geregelt wird, dann wird es weiterhin Krisen, Konflikte geben und viele Menschen, Massen werden sich auf den Weg machen, auch zu uns“, so Zsifkovics.
Gegen Nationalismus auftreten
In seiner Funktionen als Europabischof sieht er seine Aufgabe darin, den Menschen näherzubringen, dass Europa nicht irgendein Konstrukt sei, sondern dass „dieses Europa unser Friedensprojekt ist, unserer Sicherheitsprojekt, wo Recht und Ordnung auch gesichert sind. Viele andere Kontinente wären stolz, wenn sie das hätten.“
Bischof von Eisenstadt in “Burgenland heute“
Ägidius Zsifkovics im Gespräch mit Hannes Auer.
Zum aufkeimenden Nationalismus sagte Zsifkovics, dass es nicht sein könne, „dass wir uns abschotten, dass wir nicht zusehen können, wie Dinge wieder salonfähig werden, die eigentlich schon abgestellt worden sind.“ Gemeinsam mit dem evangelischen Superintendenten Manfred Koch verfasste Zsifkovics einen ökumenischen Hirtenbrief gegen Antisemitismus und Diskriminierung. Es scheine, dass Antisemitismus wieder zu wachsen beginne und „da wollen wir in den Anfängen wehren“, so Zsifkovics. Mehr dazu in Kirchen setzen Zeichen gegen Antisemitismus.