„Talkshow 1933“ - Theater gegen Ausgrenzung

„Talkshow 1933 - Und welche Augenfarbe haben sie?“ ist der Titel eines Theaterstücks der jungen Autorin Petra Piuk, das am 8. November im Offenen Haus Oberwart Premiere hat. Es geht um die Ausgrenzung von Menschen einst und heute.

Das Stück ist ein später Beitrag zum heurigen Gedenkjahr. Die in Güssing geborene Autorin Petra Piuk stellt darin Vergleiche mit der Vergangenheit an. 1933 wollte man die Roma unter anderem auf eine Insel verfrachten - heute sind es Flüchtlinge. Auffallend sei, dass die Maßnahmen, die gegen diese sogenannten neuen Sündenböcke gesetzt würden, denen sehr, sehr ähnelten, die damals diskutiert worden seien, sagte der Obmann der Roma-Volkshochschule, Andreas Lehner. Von ihm und der Roma-VHS ging die Initiative für das Projekt aus, das die Theaterinitiative Burgenland, Piuk und das OHO jetzt realisieren.

Die Blauäugigen als Sündenböcke

Das von Angelika Messner inszenierte Stück ist als moderne Talkshow angelegt, mit einem Publikum, das sich in Stimmung klatscht und acht Akteuren, die die Blauäugigen zu Sündenböcken und die Braunäugigen zu Unterdrückern machen. Das Stück zeige, dass Sprache Menschen beeinflusse, sagte OHO-Geschäftsführer Alfred Masal. Man könne nicht über Dinge sprechen, ohne dass sie auch eine Wirkung in der Wirklichkeit zeigten.

Inge Posch-Gruska: „Angst um die Demokratie“

Die Mittel für die Produktion wurden vom OHO, der Theaterinitiative Burgenland und der Roma-VHS aufgebracht und kommen von Bund, Land und diversen Fonds. Die Schirmherrschaft übernahm die derzeitige Bundesratspräsidentin Inge Posch-Gruska. Man habe gerade in der letzten Zeit so viele Beispiele erlebt, wo Sprache so missbraucht worden sei, dass einem Angst um die Demokratie werden könne und da müsse man aufpassen und den Finger drauf halten.

Premiere der „Talkshow 1933“ im OHO ist am 8. November. Bis Ende November gibt es weitere 5 Vorstellungen und im Jänner wird die Produktion im Funkhaus Eisenstadt gezeigt.

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