Türschilder: Unterschiedliche Handhabung

Eine Mieterbeschwerde hat dazu geführt, dass Wiener Wohnen wegen der neuen Datenschutzverordnung alle Namensschilder auf den Klingelbrettern entfernt. Im Burgenland werden zum Teil nur mehr die Top-Nummern angegeben. Allerdings gibt die EU jetzt Entwarnung.

Bis Jahresende werden die Namen von 220.000 Gemeindebauwohnungen durch anonymisierte Top-Nummern ersetzt. ARGE-Daten fordert bei kommunalen Hausverwaltungen und bei Privatvermietern die Einhaltung des Verbotes der Kenntlichmachung. Die EU-Kommission hat am Donnerstag allerdings Medienberichte dementiert, wonach die DSGVO Namensschilder an Klingeln und Postkästen verbietet - mehr dazu in Namensschilder dürfen laut EU bleiben.

OSG will bei Neubauten Mieter befragen

Vorläufig wolle man wegen der Namensschilder nicht überreagieren, hatte Alfred Kollar, Geschäftsführer der Oberwarter Siedlungsgenossenschaft (OSG), schon vor dieser Klarstellung der EU-Kommission erklärt. Zurzeit seien keine Maßnahmen geplant um diese aufgrund der neuen Datenschutzverordnung auszutauschen. Bei Neubauten möchte man die Mieterinnen und Mieter zukünftig befragen, ob ein Namensschild erwünscht sei. Aber beim derzeitigen Mieterbestand überlege man noch.

Bedenken wegen Notfallseinsätzen

Bedenken zu anonymen Top-Nummern hatte Kollar vor allem wegen der Einsatzkräfte. Denn bei Notfällen sei es hier schwieriger, ohne angegebene Namen, die richtigen Personen zu finden. Prokuristin Angelika Mayer-Handler erläuterte hingegen, dass bei der Neuen Eisenstädter Siedlungsgesellschaft bereits seit einigen Jahren nur mehr die Top-Nummern auf den den Klingeltableaus angebracht werden.

Auch bei der Pötschinger EBSG gebe es laut Jörg Hoffman, dem Leiter der Technik, seit den letzten drei Jahren nur mehr die Top-Nummern. Die Altbestände würden adaptiert werden. Er meinte auch, dass es hier eher umgekehrte Beschwerden gebe und somit der Wunsch nach Namensschildern größer sei als der Wunsch nach Anonymität.