Mehrparteienantrag für Biowende

SPÖ, FPÖ, Grüne und Liste Burgenland bringen am Donnerstag im Landtag einen Dringlichkeitsantrag für eine Biowende in der burgenländischen Agrarpolitik ein. Mittelfristiges Ziel ist es, möglichst nahe an eine 100-prozentige Biolandwirtschaft heranzukommen.

Der Klubobmann der Freiheitlichen, Geza Molnar, will mit dem Dringlichkeitsantrag einen Richtungswechsel einleiten. Das soll aber nicht von heute auf morgen und vor allem in Zusammenarbeit mit den Bauern passieren. Man wolle das schaffen, was man etwa im Bereich der erneuerbaren Energie und der Windkraft bereits geschafft habe: Man wolle Vorreiter und Musterland in Sachen Biolandwirtschaft werden, so Molnar.

Mehr Bio in landesnahen Küchen

Die Politik werde mit gutem Beispiel vorangehen, verspricht SPÖ-Klubobfrau Ingrid Salamon - zum Beispiel mit der Umstellung auf Bio in landesnahen Küchen wie in Spitälern. Im Antrag sei auch enthalten, dass man regionale, biologische Lebensmittel in öffentlichen Bereichen verstärken wolle. Auch das gehe nicht von heute auf morgen, aber das nehme man sich ganz fest vor.

Petrik: Einläuten einer Agrarwende

Für die Sprecherin der Grünen, Regina Petrik, ist der gemeinsame Schritt zu mehr Bio ein wichtiges Bekenntnis. Es gehe sowohl um das Einläuten einer Agrarwende - die ökologisch und sozial sehr sinnvoll sei - und es gehe auch darum, zu zeigen, wie man Schritt für Schritt Dinge erreichen könne.

Hutter: Den nächsten Generationen verpflichtet

Auch Gerhard Hutter von der Liste Burgenland unterstützt das Vorhaben. Keiner wolle ungesunde Lebensmittel auf den Tisch bekommen und man sei den Kindern und Enkelkindern in diesem Bereich wirklich verpflichtet. Bei der Formulierung des gemeinsamen Dringlichkeitsantrags sei die ÖVP nicht eingebunden gewesen, weil diese schon im Vorfeld Ablehnung signalisiert habe, so Molnar.

ÖVP bringt Abänderungsantrag ein

Für ÖVP-Landesparteiobmann Thomas Steiner ist dieser Antrag ein unkonkretes Sammelsurium von Überschriften und Schlagworten. Die ÖVP werde einen Abänderungsantrag einbringen: Die Landesregierung solle im eigenen Wirkungsbereich sofort auf biologische Lebensmittel umstellen, fordert Steiner. Das sei ein breites Feld, es gehe um die Essensausgabe in den Spitälern, es gehe um die Landesregierung selber, das sei möglich, wenn man es wirklich wolle und ernst meine und das betreffe auch den Wein in der Landesregierung. Die SPÖ spanne die kleineren Fraktionen in dieser Sache vor ihren parteipolitischen Karren, so Steiner.