Regionale Lebensmittel immer stärker gefragt

Am 16. Oktober ist Welternährungstag. Die Lebensmittelproduktion im Burgenland ist vielfältig - mit Gewinnern und Verlieren. Der Konsument hat es in der Hand, die Entwicklungen in der Landwirtschaft zu beeinflussen. Regionalität ist immer stärker gefragt.

Dass es mit Produkten aus der Region geht, beweist Markus Hergovits. Er ist Greißler in Antau im Bezirk Mattersburg. Vor drei Jahren hat er begonnen, sein Sortiment umzustellen, um im Konkurrenzkampf gegen die Supermärkte bestehen zu können.

Greißler

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Greißlerei Hergovits

„Ich habe jetzt schon mittlerweile 40 Lieferanten aus dem Burgenland. Ich kenne sie alle persönlich, auch ihre Arbeitsweise und es kommt sehr gut bei meinen Kunden an“, sagt Hergovits. Erdäpfel und Ziegenmilch etwa kommen aus dem Ort. Das regionale Sortiment schätzen nicht nur die Antauer, auch aus dem umliegenden Ortschaften kommen viele Kunden, um bei Hergovits einzukaufen.

Schweineproduzenten unter Druck

Anton Binder aus Draßmarkt im Bezirk Oberpullendorf ist konventioneller Ackerbauer und Schweineproduzent. Auf die Preise, die er für seine Produkte bekommt, hat er de facto keinen Einfluss. Für das Kilogramm Schweinefleisch bekommt er derzeit 1,27 Euro.

Landwirt füttert Schweine

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Landwirt Anton Binder

„Momentan ist es ein Nullsummenspiel. Es ist in der Tierhaltung schwierig. Bei einer Zucht kann man nie aufhören, da musst du die Jahresproduktion durchfahren“, sagt Binder. Zu schaffen mache den Schweineproduzenten die Schweinepest, die in einigen EU-Ländern grassiert. Aus Deutschland, Holland und Belgien gebe es einen enormen Preisdruck, der sich auf den heimischen Markt auswirke, so Binder.

Allein mit Kunden aus der Umgebung geht es nicht

Georg Rohrauer aus Lackendorf im Bezirk Oberpullendorf hat nach seinem Studium den elterlichen Bauernhof übernommen. Er führt nun in vierter Generation die Imkerei und macht aus Obst und Gemüse Delikatessen, die er im Großraum Wien verkauft oder exportiert. Allein von den Kunden im Burgenland bzw. im Bezirk könnte er nicht leben, sagt Rohrauer.

Honig

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Honig aus Lackendorf

Jährlich geben etwa drei Prozent der konventionell wirtschaftenden Bauern auf. Der Anteil der Biobetriebe steigt hingegen. Gab es im Burgenland vor 20 Jahren noch mehr als 20.000 landwirtschaftliche Betriebe, sind es aktuell inklusive Nebenerwerbsbauern nicht einmal mehr 8.000.

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