„Rasse-Posting“: FPÖ-Funktionär tritt zurück

Der stellvertretende FPÖ-Pinkafeld-Parteichef Bernd Babitsch hat ein rassistisches Posting der FPÖ Vöcklamarkt auf Facebook mit einem Kommentar verteidigt. Mittwochmittag gab dieser laut FPÖ seinen Austritt aus der Partei bekannt.

Das betreffende Mitglied der FPÖ-Pinkafeld habe mit seinem Rücktritt die Konsequenzen seiner inakzeptablen Aussage gezogen, so FPÖ-Landesparteiobmannstellvertreter Geza Molnar: „Für uns ist die Sache somit erledigt.“

FPÖ-Funktionär verteidigte Rasse-Posting

„Schütze Deine Rasse, es ist das Blut Deiner Ahnen“ - das ist der Text, den eine FPÖ-Funktionärin aus Vöcklamarkt (Oberösterreich) vergangene Woche auf Facebook geteilt hat. Zu sehen war bei dem Posting eine Frau mit blondem Zopf, die in einem Feld steht, in die Ferne schaut und einen Strauß Getreide im Arm hält. Das Motiv von der sogenannten „guten deutschen Frau“ erinnert an die völkische Bildsprache der Nationalsozialisten. Der Text zieht sich in Frakturschrift über die schulterfreie Bluse.

Der stellvertretende FPÖ-Pinkafeld-Parteichef Bernd Babitsch schrieb auf der Facebook-Seite der Zeitung „Österreich“ zu dieser Geschichte folgenden Kommentar: „Und wo ist das Problem. Bei jeder seriösen Zucht von Tieren wird darauf geachtet, dass nichts vermischt wird.“ Hier werde aus einer Mücke ein Elefant produziert, schrieb der stellvertretende FPÖ-Parteichef von Pinkafeld in seinem Posting weiter.

Kommentar Facebook FPÖ Rassenposting

Screenshot/SJ Burgenland

Screenshot von dem Posting

Stadtparteichef: Lehne solche Ansichten ab

Babitsch kandidierte im Vorjahr bei der Gemeinderatswahl in Pinkafeld auf dem dritten Listenplatz der FPÖ, schaffte es aber nicht in den Gemeinderat. In einer schriftlichen Reaktion teilte der Pinkafelder FPÖ-Stadtparteichef Christoph Theiler vor dem Austritt von Babitsch mit, dass er solche Ansichten über den Schutz von Rassen vehement ablehne. Bernd Babitsch habe sich bereits für sein Posting entschuldigt und es auch gelöscht.

Theiler hatte in der Aussendung außerdem ein persönliches Gespräch mit Babitsch angekündigt und mit personellen Konsequenzen im Wiederholungsfall gedroht. Mit solchen dummen Facebook-Aktionen werde dem Ansehen der Ortsgruppe Pinkafeld und der FPÖ insgesamt geschadet. Mittwochmittag kam dann die Nachricht über den Parteiaustritt von Babitsch.

SJ fordert Distanzierung

Dieser Fall zeige, welches Gedankengut in FPÖ-Kreisen verbreitet ist, sagte die Vorsitzende der Sozialistischen Jugend Burgenland, Lejla Visnic. Sie forderte in einer Aussendung die sofortige Distanzierung von Nazi-Gedankengut und Unterbindung solcher Postings.

Petrik: Ungeheuerliche Entgleisung"

Für die Landessprecherin der Grünen, Regina Petrik, ist der Fall eine „ungeheuerliche Entgleisung, die die rechtsextreme und nationalistische Ideologie des FPÖ-Funktionärs offenbart.“ Menschen mit Zuchttieren zu vergleichen und Rassenreinheit zu propagieren, krame tief in der nationalsozialistischen Kiste.

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