8,5 Kilometer auf A3 verschwunden
Gustav Schneeberger aus Mattersburg ist ein sehr genauer Mensch. Dem ehemaligen Taxifahrer ist etwas aufgefallen, das Millionen Autofahrern in den vergangenen Jahrzehnten nicht aufgefallen ist: Der Südostatobahn (A3) fehlen 8,5 Kilometer. Die Autobahn beginnt beim Knoten Guntramsdorf (Niederösterreich) mit der Kilometerangabe 0 und endet bei Eisenstadt mit 38. Doch den allseits bekannten blauen Schildern entlang der Strecke darf man in diesem Fall nicht glauben. Denn in Wirklichkeit beträgt die Strecke nur 29,5 Kilometer.
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Wo sind die fehlenden 8,5 Kilometer?
Wir machen uns auf die Suche nach den fehlenden 8,5 Kilometer und werden bei der Leithabrücke, der Grenze zwischen dem Burgenland und Niederösterreich, fündig. Genau hier verschwinden die 8,5 Kilometer: Hier springt die Angabe von 17,3 auf 25,8 Kilometer. Aber warum wurde diese falsche Tafel aufgestellt?
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Des Rätsels Lösung liegt in Simmering
Für die Lösung müssen wir fast 50 Jahre zurück: Als man in den 70-iger Jahren mit dem Bau begonnen hat, hätte die A3 von Simmering nach Eisenstadt führen sollen. Die ursprüngliche Anschlussstelle in Simmering wurde allerdings nie eröffnet. Autofahrerinnen und Autofahrer kennen sie aber vom Verkehrsfunk, wenn der Stau auf der Wiener Tangente „bis zur gesperrten Ausfahrt Simmering“ zurückreicht.
Neue Trasse ließ die Autobahn schrumpfen
Als die Strecke im Burgenland schon fertig war, kam es in Niederösterreich zu Protesten wegen der Trassenführung. Es musste eine neue Anschlussstelle her, diese wurde dann in Guntramsdorf (NÖ) errichtet und damit schrumpfte die Länge der A3 um 8,5 Kilometer. Die Kilometerangaben auf dem bereits fertigen Teilstück im Burgenland wurden nicht mehr angepasst. Und sie werden es auch in Zukunft nicht.
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ASFINAG will die Kilometerangaben nicht ändern
Der Sprung in der Kilometrierung der A3 hat keine Auswirkungen für die Autofahrerinnen und Autofahrer oder für die Einsatzkräfte, heißt es von der ASFINAG. Denn die Einsatzkräfte und die Polizei arbeiten bereits seit vielen Jahren mit diesen Rahmenbedingungen und kennen die Strecke der A3 bestens. Die Kilometerangaben im Fall eines Unfalles oder einer Panne, sind daher den Einsatzkräfte auf der A3 bestens geläufig, so die ASFINAG.
Aufgefallen sind die fehlenden 8,5 Kilometer die vergangenen Jahrzehnte auch niemandem, außer Gustav Schneeberger aus Mattersburg.