SPÖ: Kern nennt Doskozil-Kritik „obskur“

Die Kritik von SPÖ-Landesrat Hans Peter Doskozil, dass sich die SPÖ mit „grün-linker Fundi-Politik“ selbst abschaffe, ist für SPÖ-Parteichef Christian Kern „obskur“. Das sagt Kern in der am Montag erscheinenden Ausgabe des Nachrichtenmagazins „profil“.

„Wenn die 29-Prozent-Partei SPÖ versuchen würde, eine Drei-Prozent-Partei wie die Grünen zu kopieren, dann wäre sie wohl meschugge“, sagte Kern im „profil“.

In der Sonntag-Ausgabe der Tageszeitung „Österreich“ ergänzte Kern, Doskozils Einschätzung „war schlicht falsch. Das kann vorkommen.“ Arbeit und Soziales werde „immer das Fundament sein, auf dem die SPÖ steht. Genauso brauchen wir ein starkes Europa, Maßnahmen gegen den Klimawandel und eine geordnete Migrationspolitik.“

Kern: „Sturm im Wasserglas“

Migration sei eine der vier Säulen des neuen Grundsatzprogramms. „Es gibt keine Zweifel, dass wir die Zuwanderung begrenzen müssen und mehr für die Integration tun müssen.“ Und im „profil“ stellte Kern klar: „Wir müssen wieder mehr Mut haben und eigene Positionen vertreten. Ja, wir wollen die Kontrolle der Grenzen, aber wir sind auch dafür, Menschen im Mittelmeer zu retten.“ Die SPÖ-interne Debatte hält Kern aber für einen „Sturm im Wasserglas“, unterschiedliche Flügel in der Partei könne er „nicht wirklich wahrnehmen“.

Doskozil (SPÖ) übte am Donnerstag vergangene Woche Kritik am Kurs der Bundes-SPÖ. Das Thema Migration dürfe nicht ignoriert werden, der neue Kurs mit den Schwerpunkten Klima und Weltoffenheit habe ihn überrascht. Hans Niessl gab sowohl Doskozil als auch Kern Recht - mehr dazu in Doskozil: Kritik an Kurs der Bundes-SPÖ.