Kracherl-Abfüller punkten mit Regionalität

Im Burgenland gibt es nur mehr wenige private Limonadenabfüller, einer davon ist Anton Windisch in Moschendorf. Sein Unternehmen gibt es bereits seit 106 Jahren. Windisch ist damit der älteste Kracherl-Macher des Burgenlandes.

Dieses südburgenländische Unternehmen ist ein echter Traditionsbetrieb: Anton Windisch ist Getränkeerzeuger in 4.Generation. Heute wird Sodawasser abgefüllt - wie vor mehr als 100 Jahren auch. Der Betrieb konnte durch Sodawasser und später Limonaden wachsen.

Windisch hat sich stets als Regionalversorger gesehen. Mit dem Geschäft ist er derzeit nicht unzufrieden, obwohl es schon einmal besser gelaufen ist. „In früheren Zeiten hat es viel mehr Gastgewerbebetriebe gegeben. Was mich auch hart trifft, sind die vielen Buschenschänken, die in den letzten drei Jahren zugesperrt haben“, erklärt Windisch.

Dutzende verlässliche Kunden sind damit weggebrochen. Hinzu kam noch das Ende der jahrzehntelangen Partnerschaft mit Almdudler. Die Firma hat 2014 die Lizenz gekündigt. Daraufhin hat Windisch damit begonnen, den „Pinkataler Kräuterkracherl“ zu produzieren. „Das ist in der Gastronomie zu 100 Prozent angenommen worden, was mich sehr freut“, so Windisch.

Windisch als Mann für Alles

Diese Regionalmarken erfreuen sich mittlerweile nicht nur in der Gastronomie, sondern auch bei den Buschenschänken großer Beliebtheit. Die Hälfte seines Umsatzes macht Windisch mit der Pinkataler-Kräuterlimonade und dem Burgenland-Kracherl. Abgefüllt wird aus Umweltschutzgründen nur in Glasflaschen.

Zusammen mit seinen vier Mitarbeitern erwirtschaftete Windisch zuletzt einen Jahresumsatz von 780.000 Euro. Obwohl das Limo-Geschäft alles andere als prickelnd ist, liebt Windisch seinen Job. Im Betrieb ist er Chef für so ziemlich alles zuständig: Windisch arbeitet in der Buchhaltung, in der Produktion, er macht Angebote und führt Reparaturen durch. Für seine Kunden ist er laut eigener Aussage rund um die Uhr erreichbar.

Große Zeit der Abfüller längst vorbei

Die Hochblüte der kleinen Limonadenabfüller im Burgenland ist vorbei. Sie versuchen mit Eigen- und Regionalmarken zu bestehen bzw. zu überleben. Anfang 2000 gab es noch um die 20 klassischen Sodawasser- und Limonadenhersteller im Burgenland, heute sind es nur mehr vier. Große Konzerne bestimmen inzwischen den Markt. Die größten Abfüller sind Coca-Cola in Edelstal (Bezirk Neusiedl am See) und Trinkwerk in Wolfau (Bezirk Oberwart).

Daneben gibt es noch zwei private Abfüller - sogenannte Familienbetriebe. Dazu gehört auch der Betrieb von Peter Dobrovits in Wulkaprodersdorf (Bezirk Eisenstadt-Umgebung). „Der Kampf gegen die Großkonzerne ist nicht einfach, wir schauen aber, dass wir möglichst regional bleiben. Ich setze so viel wie möglich auf meine Eigenmarken“, sagt Dobrovits, der 14 Mitarbeiter beschäftigt. Die Nachfrage nach den Wulkaprodersdorfer Limonaden sei derzeit durchaus erfreulich, sagt Dobrovits.