Tschutti heftli - das etwas andere WM-Sammelheft

Die Begeisterung für Fußballpickerln ist groß. In Eisenstadt wird auch ein alternatives Pickerlalbum angeboten: Das tschutti heftli verbindet Fußballleidenschaft mit Kunst, und es darf wie bei Panini getauscht werden.

Beim tschutti heftli aus der Schweiz ist jede Mannschaft individuell von einem Künstler gestaltet - Lionel Messi im Comic-Design oder die australischen Kicker als Holzmasken zum Beispiel.

tschutti heftli

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Einige Sammler sind schon auf das tschutti heftli umgestiegen

Fußballleidenschaft und Kunst

Manuel Zeitler, Geschäftsinhaber der Verkaufsstelle für tschutti heftli und die dazugehörigen Pickerl, begeistert, dass es keine Fotos sind: „Sondern konkret gezeichnete, gemalte oder anders designte Bilder - es ist auch Mediendesign dabei - unterschiedliche Varianten, wie man auf die unterschiedlichen Spieler zugeht. Auch Comics oder verschiedene Zeichnungsversionen könnte man sagen.“

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Erlös geht an karitative Einrichtungen

Der Erlös des Schweizer Projekts geht an karitative Einrichtungen im Sozialbereich, auch das begeistert die Sammler: „Ich finde halt, der sozialen Aspekt, dass der dabei ist, ist noch einmal die dritte Schiene, warum es interessant ist, oder interessanter für einen erwachsenen Menschen, als ein Panini-Heft zu sammeln.“

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Sozialer und kreativer Gedanke begeistert Sammler

Noch handelt es sich beim tschutti heftli um ein Nischenprodukt, das es im Burgenland bislang nur bei zwei Verkaufsstellen in Eisenstadt gibt. Einige Pickerlsammler sind aber bereits auf das tschutti heftli umgestiegen, so wie Jakob Fekete: „Es hat ein paar Gründe gegeben, warum ich umgestiegen bin: Einerseits ist es die karitative Komponente, die da ganz massiv mitschwingt, auch eine ganz starke Fokussierung gegen Rassismus und Sexismus. Das zweite ist natürlich der kreative Aspekt. Es ist ja nicht nur so, dass das Heft jedes Mal neu gestaltet ist, sondern auch jedes Team anders ausschaut. Die verschiedenen Künstler haben alle eine andere Zugangsweise zu dem Thema, was voll spannend ist.“

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Lässt kunstliebende Fußballherzen höher schlagen

Welche Mannschaft sein Favorit ist? „Costa Rica wurde von einer weiblichen Karikaturistin gezeichnet, so im Bleistiftstil, gefällt mir extrem gut. Und Uruguay hat so einen Asterix-Stil, darauf springe ich gut an.“

Manuel Zeitler hat andere Favoriten: „Die Portugiesen finde ich sehr interessant gezeichnet und die mag ich auch so. Oder die Engländer, die so auf englischer Adel gezeichnet sind, ein bisschen Comic-mäßig - ich finde alle irgendwie lustig.“

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Vom schweizerischen „Schießen“

Eine Frage bleibt noch offen: Was bedeutet eigentlich der Begriff tschutti heftli? Geschäftsinhaber Manuel Zeitler hat die Antwort: „Es ist ein Schweizer Begriff, der vom Englischen „to shoot“, also vom schießen kommt. Die Schweizer sagen dann „tschutti“ dazu.“

Und weil beim tschutti heftli nicht alles so streng ist, gibt es sogar Pickerl von Spielern, die gar nicht bei der WM dabei sind. Der WM-Traum von David Alaba wird so zumindest auch im tschutti heftli wahr.

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Ins tschutti heftli hat es auch David Alaba geschafft